Jettime im Test - dänische Charterfluggesellschaft
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Wir sind mit Jettime von Helsinki nach Hurghada geflogen. Wegen eines technischen Problems hatte unser Hinflug eine erhebliche Verspätung. Jettime ging damit professioneller um als viele andere Airlines. Lesen Sie die ganze Geschichte.
Inhalt des Artikels
Jettime: Infos, Flotte und Ziele
Jettime ist eine dänische Fluggesellschaft, die 2020 gegründet wurde. Der Vorgänger, Jet Time, startete 2006. Die Airline betreibt Boeing-737-Jets und fliegt vor allem Charter für Reiseveranstalter. Zusätzlich bietet Jettime Wet-Lease-Dienste an, also Flugzeuge inklusive Crew und Wartung für andere Airlines. Der Firmensitz liegt in Kopenhagen, Dänemark, mit Basen in Helsinki, Kopenhagen und Billund. Bedient werden Ziele in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika.
Jettime transportiert in erster Linie Pauschalreisende. Durch Wet-Lease kann es sein, dass Sie mit Jettime fliegen, obwohl Ihr Ticket bei einer anderen Airline gebucht wurde.
    Unsere Jettime-Flüge nach Hurghada
Unsere Reise nach Hurghada wurde vom finnischen Veranstalter Apollomatkat organisiert und umfasste Charterflüge, die Jettime durchführte. Nachfolgend schildern wir unsere Erfahrungen – mit Fokus auf den Hinflug von Helsinki nach Hurghada, der Rückflug war ebenfalls mit Jettime.
    Buchung
Da wir eine Pauschalreise buchten, mussten wir die Flüge nicht separat reservieren. Der Reiseveranstalter schickte uns die Flugdaten samt Buchungscodes. Die Abwicklung verlief reibungslos.
Check-in
Vor dem Flug von Helsinki nach Hurghada checkten wir online über die Jettime-Website ein. Weil wir Aufgabegepäck hatten, mussten wir am Flughafen dennoch am Bag-Drop anstehen. Im Standardtarif war kein aufgegebenes Gepäck enthalten, wir zahlten eine Zusatzgebühr. Das Gewichtslimit für Aufgabegepäck betrug 15 Kilogramm – aus unserer Sicht knapp.
Das Handgepäck war auf nur 5 Kilogramm begrenzt – sehr restriktiv.
Eine Sitzplatzreservierung war nur gegen Aufpreis möglich; eine freie Auswahl gab es nicht.
Am Gepäckabgabeschalter in Helsinki war die Schlange für HEL-Verhältnisse lang. Im Schnitt waren drei Schalter geöffnet. Bei Airlines mit wenigen Abflügen ab Helsinki und ausgelagerter Bodenabfertigung ist ein langsamerer Ablauf typisch.
Beim Rückflug von Hurghada war kein Online-Check-in möglich. Jettime empfahl, drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Der Prozess lief jedoch deutlich schneller und unkomplizierter als erwartet, sodass wir noch Zeit für die Pearl Lounge hatten.
Abflug und Verspätung
Beim Boarding verteilte die Crew leckere Fazer-Schokolade – eine kleine Geste, die uns an Bord willkommen fühlen ließ.
Der Abflug verlief zunächst normal, bis der Kapitän ein Problem mit dem Bremssystem meldete. Nach einigen Stunden Prüfung erklärte er, dass die Maschine nicht nach Hurghada fliegen könne und Jettime einen Ersatzjet aus Kopenhagen schicke. Uns war klar, dass das zu einer längeren Verspätung führen würde. Wir verließen das Flugzeug und kehrten ins Terminal zurück. Zum Glück ist der Flughafen Helsinki komfortabel, das Warten war daher gut auszuhalten. Vor dem Aussteigen gab die Crew Wasser aus.
Das Aussteigen dauerte wegen der Busfahrt zum Terminal etwas länger. Schließlich waren wir zurück im Nicht-Schengen-Bereich.
Per SMS erfuhren wir, dass wir am neuen Gate Essensgutscheine abholen könnten. Vor Ort war jedoch niemand, der sie ausgab. Kurz darauf kam eine weitere Nachricht: Gutscheine seien nicht mehr nötig. Stattdessen bot ein QR-Code auf der Bordkarte ein Guthaben von 15 Euro für kostenlose Snacks in den Restaurants des Flughafens. Wir erhielten außerdem neue Bordkarten und Sitzplätze.
Unser Priority Pass ermöglichte uns den kostenlosen Zugang zu der Plaza Premium Lounge. Eine Lounge-Mitgliedschaft ist in solchen Situationen Gold wert.
Nach mehreren Stunden traf die Ersatzmaschine aus Kopenhagen ein. Das Boarding begann erneut per Bus – langsam, aber geordnet. Kurz darauf waren wir startbereit.
Flugzeug
Die Kabine war schlicht, aber modern – Boeing Sky Interior mit Slimline-Sitzen. Die Farbgebung wirkte neutral, die Beinfreiheit war für größere Personen begrenzt. Insgesamt ein funktionales Setup für eine Charterairline. Eine Business Class gab es nicht.
    Service an Bord
Jettime bot kostenlos Wasser, Kaffee und Tee an; andere Getränke waren kostenpflichtig. Das Ticket beinhaltete weder Essen noch Snacks, sofern nicht separat bezahlt oder vorbestellt.
Nach dem Start begann der erste Getränkeservice mit alkoholischen und alkoholfreien Optionen. Anschließend servierte die Crew kostenlos Kaffee und Tee. Danach bekamen zuerst die Kinder ihr Essen, gefolgt von den vorbestellten Mahlzeiten der Erwachsenen. Später gab es einen weiteren Getränkeservice, und die Crew verkaufte Duty-free-Artikel.
    
    Unterhaltung
Es gab weder Bordunterhaltung noch WLAN. Ein paar Zeitschriften waren die einzige Ablenkung.
    Nachwirkungen
Unser Flug nach Hurghada war deutlich verspätet – über fünf Stunden. Uns standen gemäß EU261 je 600 Euro Entschädigung zu. Der Antrag bei Jettime war unkompliziert: Das Online-Formular war leicht auszufüllen und der Vorgang in weniger als einer Minute erledigt.
Innerhalb einer Woche nach Einreichung erfüllte Jettime die Entschädigungspflicht ohne Rückfragen. Die schnelle Bearbeitung war bemerkenswert, denn viele Airlines stellen sich bei solchen Ansprüchen quer.
    Bewertung
Als Charter- und Wet-Lease-Anbieter erhält Jettime von uns 3,5 Sterne. Die Maschine war schlicht, aber sauber, die Crew freundlich und professionell. Die Airline kommuniziert das Serviceniveau auf der Website klar, und die zügige EU261-Abwicklung war ein echter Pluspunkt. Verbesserungspotenzial sehen wir beim knappen Freigepäck für Urlaubsreisen. Zudem würden zusätzliche Unterhaltungsoptionen auf Ferienflügen das Erlebnis spürbar aufwerten.
    Bottom Line
Es war unsere erste Erfahrung mit Jettime. Das Branding mag unauffällig sein, doch der Service in der Charterklasse war gut. Die Verspätung war ärgerlich, wurde aber professionell gemanagt. Am Service der Airline hatten wir nichts auszusetzen.
Der Rückflug verlief ereignislos. Aufgrund der positiven Gesamterfahrung würden wir wieder mit Jettime fliegen. Wünschenswert wären neuere Flugzeuge, um längere Strecken bedienen zu können – die aktuelle Flotte ist auf Kurzstrecken ausgelegt.
Sind Sie schon mit Jettime geflogen? Wie war Ihre Erfahrung? Schreiben Sie uns gern einen Kommentar.