Wizz Airs Gepäckregelung brachte Probleme mit sich
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2018 führte Wizz Air überraschend eine ungewöhnliche Gepäckregelung ein, die zu allerlei Problemen führte. Die Airline räumte diese Hürden jedoch mit Humor aus dem Weg. Auch wenn die aktuelle Gepäckregelung weiterhin streng ist, lohnt es sich, unseren Erfahrungsbericht zu lesen.
Inhalt des Artikels
2018 gerieten wir wegen der Gepäckregeln von Wizz Air in ein Dilemma. Die Bestimmungen wurden inzwischen geändert, doch die Episode zeigt anschaulich, welche Probleme starre Vorgaben auslösen können.
Wizz Air Gepäckrichtlinie 2018: Was damals galt
Wizz Air zählte früher zu unseren bevorzugten Low-Cost-Airlines, wie wir in einem Erfahrungsbericht betont haben. Ein Erlebnis veränderte jedoch unsere Sicht – nicht wegen der Regel selbst, sondern wegen ihrer Umsetzung. Die Airline hatte die Bedingungen fürs kostenlose Gepäck angepasst, was diesmal zu erheblichen Problemen führte. Statt der gewohnten Flexibilität dominierten plötzlich Stress und Kleinklein.
Unsere Erfahrung mit Wizz Air am Flughafen Turku
Im Juli 2018 flogen wir mit Wizz Air von Turku nach Wien über Gdansk. Vorab hatten wir die Gepäckregeln genau gelesen: Kostenlos war nur ein einziges Handgepäckstück. Also packten wir alles in eine Kabinentasche. Zunächst schien das zu passen. Weil Wizz Air jedoch keinen zusätzlichen persönlichen Gegenstand erlaubte, blieb es bei genau einem Stück – sonst nichts.
Am Flughafen Turku dann die Überraschung: Der Wizz‑Air‑Mitarbeiter bat uns beide, unser Handgepäck aufzugeben, damit es im Frachtraum transportiert wird. Sprich, wir sollten sämtliche Sachen abgeben. Man erklärte uns eine neue Vorgabe, wonach das kostenlose Handgepäck grundsätzlich im Frachtraum landet. Damit verlor „Handgepäck“ faktisch seinen Charakter – Ausnahmen gab es keine.
Wir wiesen darauf hin, dass wir die Taschen nicht aufgeben konnten: Darin lagen Elektronik mit Akkus, Medikamente, Schlüssel und andere Dinge, die nicht in den Frachtraum gehören. Hilfe bekamen wir nicht. Uns wurde klipp und klar gesagt: In die Kabine kommt das Handgepäck nur mit Priority Boarding. Darauf wollten wir nicht ausweichen, denn dieser Zusatz bot vor allem bevorzugtes Einsteigen – löste aber nicht unser Kernproblem, notwendige Gegenstände an Bord zu behalten. Ohne Zuzahlung durften wir unsere Taschen also nicht mitnehmen, egal was darin war.
Am Ende bot Wizz Air eine skurrile „Lösung“ an. Wir durften das Nötigste in einer kostenlosen Plastiktüte vom Flughafen mit in die Kabine nehmen. Ein schwarzer Müllsack erwies sich allerdings als unpraktisch, also verteilten wir einiges in Jackentaschen und trugen manches in der Hand.
Vor der Landung bat uns eine Flugbegleiterin, die Laptops unter den Vordersitz zu schieben. Beim Start wiederum blieb es ohne Beanstandung, sie auf dem Schoß zu halten. Diese Inkonsistenz irritierte – und ein Laptop auf dem Boden ist auch keine angenehme Lösung.
    Flugsicherheit: Welche Folgen hatte die Regel?
Die damalige Gepäckpraxis konnte die Flugsicherheit verringern. Passagiere gehen davon aus, dass ihr Handgepäck mit in die Kabine kommt, und packen brennbare Gegenstände wie Batterien genau deshalb dorthin. Wird das Gepäck am Flughafen unerwartet in den Frachtraum umgeleitet, bleiben diese Teile im aufgegebenen Koffer. So landen am Ende zahlreiche Ersatzakkus und ähnliche Gefahrgüter im Frachtraum – zulasten der Sicherheit.
Besonders irreführend: Wizz Air nannte das Gepäck weiterhin „Handgepäck“, obwohl es im Frachtraum transportiert wurde.
Gewinnmaximierung statt Qualität?
Warum also sämtliches Handgepäck in den Frachtraum? Gepäckabfertigung kostet Airlines Geld – eigentlich erhöht das zusätzliche Aufgeben die Kosten. Die Regel wirkte daher paradox. Üblicherweise wandert Kabinengepäck nur dann nach unten, wenn die Fächer voll sind; oft werden Freiwillige gesucht.
Vermutlich sollte die Vorgabe das Reiseerlebnis so verkomplizieren, dass mehr Leute Priority Boarding buchen. Dieser Zuschlag galt vorher als entbehrlich, garantierte aber, dass die Tasche in der Kabine blieb. Wizz Air dürfte kalkuliert haben, dass Mehreinnahmen durch Priority die Abfertigungskosten aufwiegen. Viele zahlten wohl, um Ärger am Gate zu vermeiden und nicht am Ziel auf dem Gepäckband warten zu müssen.
    Bottom Line
2018 war die Gepäckrichtlinie von Wizz Air alles andere als kundenfreundlich. Die einst beliebte Billigfluglinie rutschte durch dieses Erlebnis für uns auf eine Stufe mit Ryanair. Außerdem begann Wizz Air bei der Sitzplatzvergabe ohne ersichtliche Logik, gemeinsam Reisende zu trennen – wer nebeneinander sitzen wollte, sollte extra zahlen.
Wizz Air kann weiterhin eine Option sein. Wir würden jedoch auch Alternativen wie Transavia oder Norwegian Air Shuttle in Betracht ziehen. Diese Anbieter überzeugten uns mit besseren Abläufen und einem Fokus darauf, Probleme zu lösen statt das Reiseerlebnis unnötig zu erschweren.
Haben Sie ähnliche Erfahrungen mit Wizz Air gemacht? Teilen Sie Ihre Geschichte gern unten in den Kommentaren.