Erfahrungsbericht: Mit Nordic Regional Airlines (Norra) unterwegs
Helsinki ist unsere Heimat, und der Flughafen Helsinki ist das wichtigste Drehkreuz von Nordic Regional Airlines (Norra). Als Vielflieger mit Finnair sitzen wir häufig in Maschinen von Norra. In diesem Beitrag teilen wir unsere eigenen Erfahrungen und geben Einblicke, wie es ist, mit Nordic Regional Airlines zu fliegen. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, was Sie auf Ihrem nächsten Flug mit Norra erwartet.
Inhalt des Artikels
Nordic Regional Airlines
Nordic Regional Airlines (Norra) ist eine finnische Regionalfluggesellschaft, die überwiegend im Auftrag von Finnair fliegt. Norra gehört gemeinsam Danish Air Transport und Finnair. Die Airline wurde 2011 gegründet und hat ihren Sitz in Helsinki. Ihr Drehkreuz ist der Flughafen Helsinki, mit einem klaren Schwerpunkt auf Inlandsstrecken in Finnland. Darüber hinaus bedient Norra Ziele in den nordischen Ländern und im Baltikum sowie gelegentlich in Mitteleuropa. Ihre Wurzeln reichen zurück zu Flybe Finland und Finnish Commuter Airlines, den Vorgängern von Norra.
Flotte
Norra betreibt ausschließlich von Finnair geleaste Flugzeuge. Aktuell sind zwei Muster im Einsatz: der Jet Embraer E190 und der Turboprop ATR 72 – das ist die gesamte Flotte.
Unsere Erfahrungen mit Norra
Als wir häufiger mit Finnair unterwegs waren, landeten wir oft auf Flügen, die von Nordic Regional Airlines durchgeführt wurden, vor allem auf kürzeren Strecken ab Helsinki. Weil Norras Flugzeuge die Finnair-Lackierung tragen und die Crews überwiegend finnisch sind, wirkt ein Norra-Flug wie ein nahtloser Teil des Finnair-Erlebnisses. Leicht zu übersehen, dass Norra eine eigenständige Airline ist.
Im Folgenden teilen wir unsere Eindrücke von zwei jüngsten Flügen mit Norra.
Reise nach Litauen mit der ATR 72
Im Sommer 2024 flogen wir von Helsinki nach Litauen – durchgeführt von Norra mit einer ATR 72.
Aufgrund der geringen Größe der ATR 72 bestiegen wir das Flugzeug direkt vom Vorfeld über die hintere Tür. Dieses Boarding war im Sommer recht angenehm: ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft, dann zügig an Bord.
Die ATR 72 ist in 2–2-Konfiguration bestuhlt und wirkt dadurch gemütlich und übersichtlich. Die Kabine war sauber und bequem, der Gang allerdings schmal und niedrig – für größere Personen potenziell etwas unbequem.
Wegen der niedrigeren Reisegeschwindigkeit dauerte der Flug von Helsinki nach Vilnius länger als mit einem Jet. Der typische Turboprop-Lärm macht längere Etappen zudem weniger angenehm. Praktisch ist, dass die begrenzte Treibstoffkapazität die Reichweite ohnehin einschränkt – deutlich längere Einsätze sind daher unwahrscheinlich.
Der Bordservice entsprach dem Finnair-Standard mit kostenlosem Wasser und Blaubeersaft. Bordunterhaltung und WLAN gab es nicht, dennoch war der Flug dank der freundlichen, aufmerksamen Crew angenehm.
Unser Flug nach Vilnius war pünktlich und ereignislos. Für kurze Inlandsstrecken und schnelle Ausflüge in Nachbarländer würden wir die ATR 72 von Norra jederzeit wieder wählen.
Die kürzeste Norra-Strecke führt von Helsinki nach Tallinn und ist weniger als 80 Kilometer lang.
Flug nach Mailand mit der Embraer E190
Im Winter 2025 reisten wir von Helsinki nach Mailand. Überraschend wurde auch diese vergleichsweise lange Strecke von Norra bedient – mit einer Embraer E190 statt der ATR 72.
Die Embraer E190 hat eine 2–2-Bestuhlung; vorne Business Class, dahinter Economy, getrennt durch einen Vorhang. Wir saßen in Economy. Die Kabine war bemerkenswert komfortabel und makellos – fast wie neu –, offenbar frisch überarbeitet. Ein klarer Nachteil: Die Sitze ließen sich nicht verstellen.
Der Service entsprach dem gewohnten Finnair-Erlebnis: kostenloses Wasser und Blaubeersaft sowie weitere Artikel zum Kauf. Warme Mahlzeiten hätten wir vorbestellen können, verzichteten aber darauf, da wir vor dem Abflug im Pier Zero Restaurant am Flughafen Helsinki gegessen hatten.
Die Sitze waren bequem, allerdings bot die E190 weder WLAN noch Magazine oder sonstige Bordunterhaltung. Für kürzere Flüge ist das unproblematisch, auf dem längeren Weg nach Mailand wirkte die Reise dadurch jedoch lang, mit wenig Ablenkung außer dem Bordverkauf.
Unser Flug startete mit leichter Verspätung, was unkritisch war. Die Crew blieb durchgehend freundlich und professionell. Auf Strecken bis etwa zwei Stunden würden wir die E190 von Norra jederzeit wieder wählen. Für längere Flüge wären Magazine oder WLAN an Bord eine willkommene Ergänzung.
Eindrücke zu Norras Flügen
Norras kleinere Flugzeuge bieten ein reduziertes Bordprodukt im Vergleich zur Finnair-Mainline. Während die Maschinen sauber, bequem und angenehm sind, fehlen Extras wie WLAN, Magazine und Bordunterhaltung. Der Service entspricht jedoch dem Finnair-Standard mit kostenlosem Wasser, Blaubeersaft und einem Bordverkauf.
Die ATR 72 eignet sich gut für Strecken unter einer Stunde, die Embraer E190 ist ideal bis etwa zwei Stunden. Zwar ist die ATR lauter, doch die E190 bietet ein ruhigeres, komfortableres Erlebnis. Mit Norras E190s würden wir auch etwas längere Flüge nicht scheuen.
Bewertung
Norra liefert ein verlässliches Regionalprodukt und erhält von uns drei Sterne. Die Flugzeuge sind komfortabel und gut gepflegt, auch wenn Bordunterhaltung fehlt. Der Service entspricht der Economy Class von Finnair, konzentriert sich auf das Wesentliche und ist insgesamt solide und preisbewusst umgesetzt.
Die ATR 72 ist zwar laut, aber für Kurzstrecken passend. Die Embraer E190 bietet für etwas längere Flüge das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Insgesamt ist Norra eine gute Wahl für Regionalreisen, mit einem Serviceniveau nahe an der Finnair-Economy.
Bottom Line
Norra fliegt im Auftrag von Finnair mit einer Flotte aus ATR 72 und Embraer E190. Der Service ist einfach, aber zuverlässig – und deckt sich weitgehend mit dem Finnair-Erlebnis.
Auch wenn Bordunterhaltung fehlt, haben wir unsere Flüge mit Norra durchweg genossen. Auf kurzen Strecken fällt dieser Punkt kaum ins Gewicht, sodass das Gesamterlebnis stimmig bleibt.
Wie waren Ihre Flüge mit Norra? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gern in den Kommentaren.