Erfahrungsbericht: Lufthansas Langstreckenflug in der Economy Class
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Meine erste Langstreckenerfahrung mit Lufthansa machte ich auf der Strecke von München nach Singapur und zurück. Dieser Erfahrungsbericht geht ausführlich auf die Erfahrungen und Erkenntnisse aus von der Airline verursachten Flugstreichungen ein.
Inhalt des Artikels
Lufthansa Economy Class auf der Langstrecke: Meine Erfahrungen
Auf meinem Heimweg auf die Philippinen für einen Urlaub von über einem Monat hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, auf der Langstrecke mit Lufthansa in der Economy Class zu fliegen. In dieser Bewertung fasse ich meine Erlebnisse auf dem Hin- und Rückflug zwischen München und Singapur zusammen.
Buchung der Flüge
Ich buchte direkt bei Lufthansa: Abflug ab Helsinki, Endziel Manila, rund zwei Monate vor Reisebeginn. Wie üblich suchte und verglich ich die Optionen über Skyscanner und entschied mich dann für Lufthansa, weil Strecke und Preis passten. Die Buchung lief problemlos, kurz darauf kamen E‑Ticket und Reiseroute per E‑Mail.
17 Tage vor Abflug erhielt ich jedoch eine E‑Mail von Lufthansa: Flugplanänderung, bitte das Servicecenter kontaktieren. Die ersten beiden Teilstrecken meines Hinflugs (Helsinki–Frankfurt–Pudong) wurden auf Helsinki–München–Pudong umgestellt – mit anderen Abflugzeiten. Die letzte Teilstrecke Pudong–Manila blieb unverändert. Das Problem: In Pudong (China) wäre die Umsteigezeit mit nur 20 Minuten viel zu knapp gewesen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den Kundenservice anzurufen.
Ich rief den finnischen Lufthansa-Kundendienst am Flughafen Helsinki an. Die Mitarbeiterin sprach allerdings kein Finnisch. Der Anruf ging auf meine Kosten, und nach insgesamt rund 30 Minuten in mehreren Gesprächen bekam ich schließlich eine komplett neue Route: Helsinki–München–Singapur–Manila, identisch auch für den Rückweg. Auf Nachfrage zu den angefallenen Telefonkosten erklärte mir die Mitarbeiterin, dass Lufthansa diese nicht erstatten werde.
Hinflug nach Singapur
Die Flüge Helsinki–München und München–Singapur wurden von Lufthansa durchgeführt, die letzte Teilstrecke von Singapore Airlines. In meinem Economy-Tarif war ein aufgegebenes Gepäckstück bis 23 kg enthalten, dazu 8 kg Handgepäck. Beim Check-in in Helsinki bestätigte mir die Lufthansa-Mitarbeiterin, dass mein Gepäck bis zum Endziel Manila durchgecheckt werde – ich musste es unterwegs nicht erneut aufgeben. Meine mobilen Bordkarten kamen per E‑Mail und waren auch in der Lufthansa App verfügbar.
Die Umsteigezeit in München reichte knapp, aber der Hinflug verlief insgesamt reibungslos. Trotz verspätetem Abflug landeten wir in Changi vor der planmäßigen Ankunftszeit.
Annullierter Rückflug nach München
Der Rückweg von Manila nach Helsinki wurde deutlich komplizierter. Kaum saß ich im ersten Flugabschnitt, erhielt ich SMS von Lufthansa: Mein Anschluss von Singapur nach München wurde annulliert, ich sei auf den nächsten verfügbaren Flug mit Singapore Airlines umgebucht.
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Der Rückschlag
Statt München sollte es nun mit Singapore Airlines (SQ322) nach London gehen. Bei der Ankunft in Singapur verzögerte sich aber alles, weil keine mobile Bordkarte verfügbar war – am Ende verpasste ich den Anschluss.
Das Missgeschick hatte im Wesentlichen zwei Ursachen:
- Weder in der Lufthansa App noch auf der Website war ein Online-Check-in möglich – das kostete wertvolle Zeit.
- Am Lufthansa-Transfer-Schalter in Changi bildete sich eine mehr als einstündige Schlange für die Bordkartenausgabe.
Mein Flug aus Manila landete um 22:13 Uhr in Terminal 4, der Lufthansa Service Desk (Transferbereich F) befindet sich jedoch in Terminal 2 – erreichbar per Shuttlebus. Der Abflug von SQ322 war für 23:45 Uhr geplant. Ich hastete zum Transferservice, um eine gedruckte Bordkarte zu bekommen, da mobil nichts ging. Vor Ort wartete jedoch eine sehr lange Schlange gestrandeter Passagiere – der von Lufthansa gebuchte Alternativflug war nicht mehr zu schaffen.
Gründe für die Annullierung
Am Lufthansa-Assistance-Schalter erhielten alle betroffenen Passagiere – auch ich – einen Ausdruck mit dem offiziellen Grund der Annullierung: gefrierender Regen in München. Lufthansa stellte mir umgehend eine kostenfreie Übernachtung im Grand Park City Hall Hotel zur Verfügung. Auch die Taxifahrt sollte die Airline übernehmen, der Fahrer werde entsprechend informiert. Da es schon spät war, nahm ich mir vor der Fahrt ins Hotel noch ein Abendessen mit; die Quittung behielt ich für den Erstattungsantrag.
Einen Platz auf dem nächsten München-Flug konnte die Mitarbeiterin am Schalter nicht buchen. Stattdessen bat sie mich, das Lufthansa Ticketing- und Reservierungsbüro anzurufen. Die Leitung war wegen des Andrangs zunächst kaum zu erreichen. Ich verließ den Flughafen, fuhr ins Hotel und rief von dort aus an. Nach über einer halben Stunde Telefonat wurde ich auf den nächsten Flug mit demselben Zeitplan wie am Vortag umgebucht.
Ein unerwartetes Abenteuer
In der Zwischenzeit nutzte ich die ungeplante Pause. Am nächsten Morgen, vor meinem Abendflug, verließ ich das Hotel und streifte noch etwas durch Singapur – genug, um einen Eindruck von der Stadt und ihren geschäftigen Märkten zu bekommen. Ein kurzes, angenehmes Intermezzo, das ohne die Annullierung nicht stattgefunden hätte.
Die Reise ging weiter
Am folgenden Abend, gegen 20 Uhr, brachte uns ein vom Hotel organisierter Shuttlebus zum Flughafen. Gemeinsam mit anderen Betroffenen stellten wir uns erneut am Transfer-Schalter von Singapore Airlines an, um die gedruckte Bordkarte zu erhalten – so war auch sichergestellt, dass aufgegebenes Gepäck korrekt weitergeleitet wurde. Bis zum Weiterflug nach München blieb noch etwas Zeit, die ich für einen Besuch in der SATS Premier Lounge (T2) nutzte.
Beim erneuten Boarding dachte ich an die Umwege, die mich bis hierher geführt hatten. Die Verzögerung war unpraktisch, gab mir aber auch die Möglichkeit, spontan zu bleiben – ein kleiner Rückschlag, der am Ende für zusätzliche Erinnerungen sorgte.
Erfahrungen an Bord
Flugzeug
Meine Flüge München–Singapur–München wurden mit einem Airbus A350‑900 durchgeführt. Die Economy Class ist in 3–3–3 konfiguriert. Da es Nachtflüge waren, bat die Crew die Fensterplätze, die Blenden zu schließen, um die Kabine abzudunkeln und Jetlag zu reduzieren.
Service an Bord
Zu Beginn lief die digitale Sicherheitsdemo auf Deutsch und Englisch. Anschließend verteilte die Crew Wasserflaschen und Cracker. Beim Essensservice kamen zuerst die Sondermahlzeiten, dann die regulären Menüs. Ich hatte laktosefreie Kost: Kürbis-Kokos-Curry mit Reis, grüner Salat mit Dressing, Weißbrot mit Butter und als Dessert Schokoladenmousse.
Bei den Getränken standen u. a. Tomaten-, Apfel- und Orangensaft sowie Softdrinks zur Wahl; dazu Kaffee oder Tee.
Bordunterhaltung
Das System bietet eine große Auswahl an Filmen, Musik, Flugkameras und natürlich die Fluginfos. An jedem Platz gab es eine runde Kopfhörerbuchse, einen USB‑Port zum Laden und Einweg-Ohrhörer von Lufthansa.
Enttäuschend war, dass ich vorab keinen Hinweis erhielt, die Lufthansa-Entertainment-App zu installieren, um das Gerät an Bord koppeln zu können. Dadurch konnte ich keine Verbindung herstellen.
Entschädigung
Zurück in Finnland stellte ich über die Lufthansa-Website einen Entschädigungsantrag. Einige Tage später kam die Antwort der Airline:
Bewertung
Unter dem Strich vergebe ich Lufthansa für diese Reise 3 von 5 Sternen.
Bottom Line
Trotz der Unannehmlichkeiten in Singapur handelte Lufthansa schnell: Es gab eine kostenlose Hotelnacht im Grand Park City Hall Hotel sowie organisierten Transport zum und vom Flughafen – die Versorgung während der Zwangspause war also gewährleistet. Die eigentliche Abwicklung der Umbuchungen (Hin- und Rückflug) hätte jedoch deutlich effizienter sein können.
Enttäuschend war auch die Ansage, Telefonkosten im Zuge der Umbuchung nicht zu erstatten. So ist Reisen aber manchmal: Nicht alles läuft glatt, und doch entstehen aus Umwegen oft die einprägsamsten Erinnerungen. Meine von gefrierendem Regen ausgelöste Verzögerung zwischen Singapur und München brachte zumindest ein kleines, ungeplantes Stadtminiaturen-Abenteuer mit sich. Wenn deine Pläne also einmal durcheinandergeraten, lohnt es sich, flexibel zu bleiben – die Reise zählt am Ende genauso wie das Ziel.