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Testbericht: Finnair – ein Ausdruck nordischer Qualität?

Die Kabine des Finnair A350
Wir hatten das Glück, mit dem Airbus A350 von Finnair von London nach Helsinki zu fliegen.

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Wir sind schon mehrfach mit Finnair geflogen, der staatlichen finnischen Fluggesellschaft, die Ziele in Europa, Amerika und Asien bedient. In diesem Testbericht teilen wir unsere Erfahrungen mit Finnair und bewerten die Airline.

Finnair - Finnischer Flagcarrier

Finnair ist die Fluggesellschaft aus dem Land des Weihnachtsmanns – also aus Finnland. Sie gehört zu den ältesten Airlines der Welt und wurde 1923 gegründet. Finnair verfügt über eine hervorragende Sicherheitsbilanz und gilt als feste Größe im nordischen Luftverkehr.

Früher trat Finnair als klassische Full-Service-Airline auf. Heute bieten die günstigsten Tarife nur das Nötigste, alles Weitere kostet extra. Diesem Kurs folgen inzwischen fast alle traditionellen Airlines in Europa – echte Unterschiede zu Billigfliegern sind kaum noch zu spüren.

Streckennetz

Der Flughafen Helsinki ist das einzige Drehkreuz von Finnair. Von dort aus fliegt die Airline Langstrecken nach Asien und Nordamerika. Zusätzlich verbindet Finnair zahlreiche Ziele innerhalb Finnlands sowie fast alle Regionen Europas.

Airbus A320 von Finnair am Flughafen Helsinki
Finnair bedient europäische Ziele überwiegend mit Flugzeugen der Airbus-A320-Familie.

Finnair war lange als schnellste Verbindung zwischen Europa und Asien bekannt. Nach der Schließung des russischen Luftraums verlängerten sich die Flugzeiten deutlich – zahlreiche Asienrouten wurden daraufhin eingestellt. Strategisch richtet sich der Blick zunehmend auf Nordamerika.

Finnair landet in London
Ein Airbus A320 landet in London. Finnair bietet viele tägliche Verbindungen zwischen London und Helsinki an, einige davon werden mit dem Airbus A350 durchgeführt.

Finnair pflegt das Image einer hochwertigen, leicht exotischen finnischen Marke. Besonders Umsteigepassagiere in Europa möchte die Airline anziehen. Deshalb gibt es praktische Optionen für einen Zwischenstopp in Helsinki, um die Stadt auf dem Weg zum Endziel kennenzulernen.

Viele finnische Urlauber fliegen mit Finnair in die Sonne.

Flotte

Die Langstreckenflotte von Finnair ist modern. Auf der Langstrecke kommen Airbus A330 und A350 zum Einsatz, Kurzstrecken bedient die Airbus-A320-Familie. Einige sehr kurze Routen sind an den Partner Norra ausgelagert. Die kleine finnische Airline fliegt ausschließlich für Finnair mit deren Flugzeugen. Norra setzt Embraer E190 oder ATR-72-Turboprops in Finnair-Lackierung ein.

Airbus A350 von Finnair am Flughafen Helsinki
Der Airbus A350 ist das Flaggschiff von Finnair.
Heckkamera des Finnair-A350
Die A350 von Finnair sind mit einer Heck- und Fahrwerkskamera ausgestattet. Die Livebilder können über das Bordunterhaltungssystem angesehen werden.

Finnairs Servicemodell

Finnair ist zwar eine traditionelle Airline, hat sich jedoch deutlich in Richtung Low-Cost-Modell bewegt.

Reiseklassen

Es gibt drei Klassen: Economy, Premium Economy und Business.

Kabine des Airbus A321 von Finnair
Viele europäische Strecken betreibt Finnair mit Flugzeugen der Airbus-A32X-Familie, etwa dem hier gezeigten Airbus A321, der eine 3+3-Bestuhlung bietet.

Die meisten reisen in der Economy Class. Der günstigste Tarif Light umfasst nur den Sitzplatz; aufgegebenes Gepäck und eine Sitzplatzwahl kosten extra. Auf Kurzstrecken sind Wasser und Blaubeersaft gratis, alle weiteren Snacks und Getränke – inklusive Kaffee und Tee – kosten extra. Auf Langstrecken sind Mahlzeiten und Getränke in allen Klassen inbegriffen. Der teurere Tarif Classic enthält zusätzlich Aufgabegepäck, das Servicelevel an Bord ist aber wie beim Light-Ticket; die Bedingungen für Umbuchung/Storno sind jedoch besser.

Ein Superlight-Ticket erlaubt nur eine kleine Tasche. Beim regulären Light-Ticket sind ein Handgepäck in Kabinengröße plus ein persönlicher Gegenstand erlaubt.

Premium Economy gibt es auf der Langstrecke. Die Sitze sind geräumiger, die Mahlzeiten und Getränke hochwertiger und inklusive. Auch hier existiert eine günstigere Light-Variante ohne Freigepäck.

Business Class ist die beste Reiseklasse von Finnair. Es gibt die hochwertigsten Speisen und Getränke. Auf Kurzstrecken bleibt der Nebensitz frei. Auf Langstrecken reisen Business-Passagiere in einem vollständig flachen Sitz mit Leselampe, USB-Anschlüssen und großem Bildschirm.

Service an Bord

In der Economy Class serviert Finnair auf Europastrecken ausschließlich Wasser und Blaubeersaft. In der Business Class sind Speisen sowie alle Getränke kostenlos.

Auf der Langstrecke sind Mahlzeiten und Getränke für alle Passagiere inklusive. In Business und Premium Economy ist die Auswahl hochwertiger und größer. In der Economy gibt es in der Regel ein Glas Wein oder Bier; weitere alkoholfreie Getränke sind erhältlich. Wasser und Blaubeersaft sind bei Finnair immer kostenlos.

In der Airbus-Flotte steht kostenpflichtiges WLAN zur Verfügung. Die A330 und A350 verfügen zusätzlich über persönliche Bildschirme.

Unterhaltungssystem

In A330 und A350 haben Sitze in Economy und Business ein persönliches Entertainment-System. Bei unserem Finnair-A350-Flug war der Bildschirm hell und mittelgroß und auch bei Tageslicht gut ablesbar. Die Touch-Steuerung reagierte präzise, die Bedienung war insgesamt intuitiv.

Bordunterhaltungssystem im Finnair-A350
Das Bordunterhaltungssystem verfügt über einen recht großen Bildschirm und reagiert gut auf Berührung.

Ein generelles Problem vieler Bordunterhaltungssysteme: Kabinenlärm und einfache Kopfhörer machen Musik und Filme weniger angenehm. In der Business Class stellen Airlines meist bessere Kopfhörer, in der Economy sind sie oft minderwertig.

Vor allem auf Langstrecken nahmen wir unsere geräuschunterdrückenden Kopfhörer mit – so waren Hintergrundgeräusche gedämpft, der Ton deutlich besser und das Tragen angenehmer.

Die Airbus-Flotte von Finnair bietet WLAN-Zugang und damit das Nordic-Sky-Portal. Dort gibt es kostenlose Zeitungen sowie kostenpflichtige Internetpakete und Online-Shopping. Business-Class-Gäste erhalten eine Stunde Internet gratis, Finnair-Plus-Mitglieder eine Stunde kostenloses Messaging.

Unsere Flüge mit Finnair

Da wir in Helsinki leben, sind wir oft mit Finnair geflogen – kurz und lang. Wir kennen den Airbus A350, den A330 und die Kurzstreckenflotte gut und sind außerdem mit den Embraer- und ATR-Maschinen von Norra geflogen.

Die Kabinen wirken in hellem Grau aufgeräumt und sauber. Farbwechselnde LED-Beleuchtung sorgt für einen frischen Eindruck. Die Langstreckenjets sind relativ neu und entsprechend in sehr gutem Zustand. Die Airbus-A320-Familie für Kurzstrecken ist älter – mit etwas Pech erwischt man ein betagteres Flugzeug, aber auch diese Maschinen sind gepflegt.

Der Online-Check-in lief reibungslos, und der Abflug ab Helsinki war durchweg angenehm. Nach der Gepäckabgabe brauchten wir in der Regel weniger als 30 Minuten bis zum Gate. Lange Schlangen am Finnair-Drehkreuz sind selten.

Airbus A350 von Finnair am Flughafen Helsinki
Diese mit einem Marimekko-Design lackierte Finnair-Maschine ist gerade am Flughafen Helsinki angekommen.

Bewertung

Freundlichkeit der Crew

Cabin Crew und Piloten treten professionell auf. Ein freundlicheres Auftreten – etwa häufiger ein Lächeln – würde jedoch gut tun. Die Servicequalität variiert.

Essen und Getränke

Auf Kurzstrecken gibt es nur Wasser und Blaubeersaft gratis – nicht einmal Kaffee oder Tee sind kostenlos. Auf der Langstrecke sind Mahlzeiten und Getränke inkludiert.

Das Essen hat einen nordischen Einschlag und ist – wie typisches Flugzeugessen – solide. In der Economy ist die Qualität mittelmäßig und kommt zum Beispiel nicht an Turkish Airlines heran. In der Business Class ist das Niveau deutlich höher.

Preisniveau

Finnair ist selten die günstigste Option, hat aber immer wieder faire Angebote. Aktionspreise unterbieten jedoch nur selten die Billigtarife von Airlines wie Norwegian Air Shuttle.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Gesamtqualität ist gut. Eine höhere Wertung würden wir vergeben, wenn es mehr Gratisleistungen und freundlichere Crews gäbe. Finnair positioniert sich als Premium-Marke, bietet an Bord jedoch oft ein Servicelevel, das auch viele klassische Billigflieger erreichen.

Gesamtbewertung

Wir bewerten Finnair mit 3,5 Sternen. Die Airline folgt einem Low-Cost-Ansatz und möchte zugleich eine angesehene nordische Marke sein. Diese Mischung sorgt für Unklarheit: Vor dem Abflug ist nicht immer ersichtlich, ob man einen Billigflug oder eine qualitätsorientierte Airline erwartet.

Flugkarte im Bordunterhaltungssystem des Finnair-A350
Das Bordunterhaltungssystem des Finnair-A350 bietet eine ansprechende Flugkarte. Sie ist leicht zu bedienen, besitzt aber keine besonderen Zusatzfunktionen.

Häufige Fragen

Enthalten Finnairs Tickets kostenloses Aufgabegepäck? 
Ja, außer bei Light- und Superlight-Tickets.
Wie hoch ist die Gewichtsgrenze für Aufgabegepäck auf Flügen von Finnair? 
Sie beträgt 23 kg.
Wie hoch ist die Gewichtsgrenze für Handgepäck bei Finnair? 
Sie beträgt 10 kg.
Serviert Finnair Mahlzeiten auf Kurzstreckenflügen? 
Nein. In der Economy Class gibt es nur ein kostenloses Glas Wasser und Blaubeersaft.
Serviert Finnair Mahlzeiten auf Langstreckenflügen? 
Ja. In der Economy Class sind Mahlzeiten und Getränke im Ticket enthalten.
Wie ist Finnairs Business Class? 
Auf Kurzstrecken gibt es einen normalen Sitz mit besserem Service an Bord, auf Langstrecken zusätzlich einen geräumigen Fully-Flat-Sitz.
Was ist Finnairs Premium Economy? 
Eine Reiseklasse zwischen Economy und Business auf Langstreckenflügen.
Ist Kaffee auf Flügen von Finnair kostenlos? 
Nein, in der Economy Class ist Kaffee auf Kurzstrecken nicht kostenlos.
Hat Finnair WLAN an Bord? 
Ja. Für Finnair-Plus-Kunden ist ein kostenloses Messaging-Paket verfügbar.
Gibt es ein Unterhaltungssystem in den Flugzeugen von Finnair? 
Breitrumpf-Airbusse haben persönliche Unterhaltungssysteme. Schmalrumpfflugzeuge haben ein Nordic-Sky-Portal, das über WLAN zugänglich ist.
Welche Flugzeuge sind in der Flotte von Finnair? 
Airbus A32X, A330 und A350.
Hat Finnair eine Stopover-Option? 
Ja.
Wo kann man Tickets für Flüge mit Finnair kaufen? 
Wir empfehlen, die Preise auf Skyscanner. Die Suche vergleicht viele Buchungsseiten.

Bottom Line

Helsinki ist unser Heimatflughafen – deshalb sind wir oft mit Finnair geflogen. Wenn zwei Angebote preislich ähnlich waren, entschieden wir uns häufig für Finnair: Die Marke wirkt stimmig, die Qualität solide, die Flotte gepflegt.

Auf der Langstrecke ist Finnair eine sehr gute Wahl, sofern der Preis passt: Der Service kommt dem klassischen Bordservice nahe, und die Flugzeuge sind modern. Ein kleiner Minuspunkt: Bei den Light-Tickets ist kein Aufgabegepäck enthalten.

Sind Sie mit Finnair geflogen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen unten in den Kommentaren.

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