Testbericht: Air France in der Economy Class
                    Diese Seite enthält Affiliate-Links. Wenn Sie auf diese Links klicken, entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten, aber wir können eine kleine Provision verdienen.
Planen Sie einen Kurzstreckenflug in der Economy Class mit Air France? Unser Testbericht hebt die Stärken der Airline für preisbewusste Reisende hervor. Air France bietet attraktive Angebote, bequeme Airbus-Flugzeuge und in der Economy Class kostenlose Snacks und Getränke. Allerdings war das Unterhaltungsangebot an Bord etwas eingeschränkt. Für einen umfassenden Überblick über unsere Erfahrungen mit Air France lesen Sie den vollständigen Bericht.
Inhalt des Artikels
Air France
Die nationale Fluggesellschaft Frankreichs heißt Air France. Sie gehört zur Air France-KLM Group und ist Mitglied der SkyTeam Alliance. Air France wurde 1933 gegründet und ist heute ein wichtiger Akteur der globalen Luftfahrtindustrie.
Trotz ihres Alters von über 90 Jahren hat Air France ihren Ruf als renommierte Marke mit reicher Geschichte bewahrt. Die Airline bietet weiterhin einen kostenlosen Bordservice an, dessen Qualität im Laufe der Zeit jedoch nachgelassen hat. In den niedrigsten Tarifklassen ist Aufgabegepäck nicht mehr enthalten, viele Leistungen kosten zusätzlich. In anderer Hinsicht bleibt die Airline einem traditionellen Geschäftsmodell treu und operiert nicht als Billigflieger.
Air France hat zwei große Drehkreuze: den Flughafen Charles de Gaulle (CDG) und den Flughafen Orly (ORY).
Gepäckrichtlinien
Die günstigsten Economy-Tickets von Air France beinhalten kein Aufgabegepäck. Dieses kann jedoch gegen Aufpreis hinzugebucht werden.
Laut den aktuellen Richtlinien darf jede Person ein reguläres Handgepäckstück und einen persönlichen Gegenstand mitnehmen, solange ihr Gesamtgewicht 12 Kilogramm nicht überschreitet. In höheren Tarifklassen ist zusätzliches Handgepäck erlaubt, und auch die Bedingungen für Aufgabegepäck sind verbessert. Bis zu 12 kg Handgepäck war einer der Gründe, warum wir uns für Air France entschieden haben.
    Unsere Air-France-Erfahrungen
In diesem Beitrag teilen wir unsere Erfahrungen mit zwei Reisen mit Air France. Vor ein paar Jahren flogen wir von Helsinki nach Lissabon mit Umstieg am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle. In diesem Jahr ging es von Madrid nach Helsinki, erneut mit Umstieg in Charles de Gaulle. Größere Veränderungen beim Service haben wir über die Jahre nicht bemerkt, daher konzentrieren wir uns hier vor allem auf die jüngste Reise.
Buchungen
Wir buchten unsere Flüge mit Air France über Online-Reisebüros (OTA). Wir verglichen die Flugpreise auf Skyscanner und stellten fest, dass OTAs günstigere Preise anboten. Es ist gut zu wissen, dass Buchungen über Dritte Risiken bergen, die Preise aber meist niedriger sind. Online-Reisebüros verkaufen gern unnötige Zusatzleistungen. Über Skyscanner kann man direkt bei der Airline oder über eine Agentur buchen.
Nach den Buchungen installierten wir die Air-France-App auf unseren Handys. Es ist möglich, Buchungen zur App hinzuzufügen, auch wenn die Flüge anderswo gebucht wurden.
Von Helsinki nach Lissabon im Jahr 2020
Im Februar 2020 reisten wir von Helsinki nach Lissabon mit Umstieg am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle. Der erste Abschnitt wurde von Air France vermarktet, durchgeführt wurde er jedoch von Finnair. Den zweiten Abschnitt, von Paris nach Lissabon, flog Air France.
Die Strecke Paris–Lissabon wurde mit einem Airbus A318 durchgeführt. Dieses Modell ist die kürzeste Variante der Airbus-A320-Familie. Da nur 80 Maschinen gebaut wurden, war es etwas Besonderes, diesen seltenen Flugzeugtyp zu erleben.
    Das Flugzeug war zwar älter, aber gut gepflegt. Das Boarding erfolgte zügig über ein Gate, der Abflug war pünktlich. Auch die Ankunft in Lissabon erfolgte wie geplant.
    Flug von Madrid nach Helsinki im Jahr 2024
Im März 2024 flogen wir mit Air France von Madrid nach Helsinki. Wir bestiegen den ersten Abschnitt am Flughafen Madrid-Barajas und freuten uns auf die Heimreise. Unsere Vorfreude wurde jedoch durch den Boarding-Prozess gedämpft. Air France hatte die Passagiere in fünf Boarding-Zonen eingeteilt, Zone 1 hatte Priorität. Leider, wir befanden uns in Zone 5, der letzten Gruppe.
Das langsame Boarding bedeutete eine frustrierende Wartezeit, die sich noch verlängerte, weil die letzten Passagiere ihr Handgepäck aufgeben mussten. Dank der träge verlaufenden Abläufe durften wir unser Handgepäck schließlich behalten, um das Einsteigen zu beschleunigen. Zudem startete unser Flug mit einer vollen Stunde Verspätung. Der Kapitän hielt uns jedoch auf dem Laufenden und entschuldigte sich aufrichtig für die Unannehmlichkeiten.
Die Verspätung war trotz der Bemühungen und der positiven Haltung des Kapitäns einfach zu groß. Wir verpassten unseren Anschlussflug nach Helsinki am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle. Hier zeigte Air France Stärke. Über die benutzerfreundliche App konnten wir kostenlos zwischen zwei Alternativen selbst umbuchen. Es war in Paris bereits spät, daher bedeutete die Verspätung eine ungeplante Übernachtung in Paris. Der WhatsApp-Kundendienst von Air France erteilte uns die Genehmigung, ein Hotel zu buchen und weitere durch den verpassten Anschluss entstandene Kosten zu übernehmen.
    Wir hätten Air France auch alle notwendigen Buchungen überlassen können. Das Drehkreuz Paris-Charles-de-Gaulle ist für solche Fälle gut ausgestattet. Umbuchungs-Kioske waren leicht zugänglich und boten alternative Optionen.
Der Flug am nächsten Tag startete zwar 20 Minuten verspätet, kam in Helsinki aber planmäßig an.
Beide Flüge, Madrid–Paris und Paris–Helsinki, wurden mit Airbus-Modellen durchgeführt – ein A321 für den ersten Abschnitt und ein A320 für den zweiten. Die Maschinen waren sauber und gut gepflegt, wenn auch nicht brandneu. In der Economy gab es ausreichend Beinfreiheit für eine angenehme Reise. Die Kabinen verfügten zudem über einen Business-Class-Bereich (auf dieser Reise flogen wir in der Economy). Ein kleiner Wermutstropfen war das fehlende Bordmagazin, insgesamt war das Erlebnis aber erfreulich. Kalte Snacks und Getränke wurden gratis angeboten, zudem gab es WLAN.
    Air France nutzte auf der gesamten Reise an allen Flughäfen Gates. Zum Glück verlief das Boarding in CDG deutlich reibungsloser als der zähe Prozess in Madrid. Charles de Gaulle wirkte als Umsteigeflughafen angenehmer als früher.
WLAN und Unterhaltung an Bord
Nach unseren Erfahrungen bietet Air France auf Kurzstreckenflügen in der Economy weder Bordmagazine noch Unterhaltungssysteme. WLAN war jedoch auf allen Teilstrecken verfügbar.
Die Airline stellte einen kostenlosen Messaging-Tarif bereit, sodass wir WhatsApp oder andere Messenger während des Flugs nutzen konnten. Einfaches Surfen war damit möglich, die Geschwindigkeit war jedoch recht langsam. Für datenintensivere Nutzung wie Streaming oder Downloads gab es kostenpflichtige WLAN-Pakete.
Bewertung
Die folgende Bewertung basiert auf unseren gesamten Erfahrungen mit Air France, mit Schwerpunkt auf unseren jüngsten Flügen.
Erster Eindruck
Die Boarding-Prozesse in Paris-Charles-de-Gaulle waren gut organisiert, das Bodenpersonal freundlich. Auf unseren Flügen mit Air France war die Kabinencrew zuvorkommend und angenehm. Die Piloten hielten während der Reiseflugphase eine informative Ansage in freundlichem Ton.
Im Jahr 2020 verteilte das Kabinenpersonal beim Einsteigen Desinfektionstücher. 2024 wurden beim Betreten des Flugzeugs ebenfalls Desinfektionstücher ausgegeben.
    Kabine
Wir sind mit verschiedenen Airbus-Modellen von Air France geflogen, darunter A318, A319, A320 und A321. Als kleinster Vertreter hatte der A318 hinten nur eine einzige, etwas wacklige Toilette (zumindest in unserer Erfahrung). Bei den anderen Typen gab es mehr Toiletten.
    Alle Modelle, mit denen wir bei Air France flogen, verfügten auch über eine Business Class. Die Economy wirkte ausreichend großzügig. Zwar waren die Flugzeuge nicht brandneu, aber gut gepflegt und sauber – angenehm für Kurzstrecken. Die schlanken Sitze und die saubere Kabine in allen von uns geflogenen Airbussen vermittelten ein Gefühl von mehr Platz, als die tatsächlichen Abmessungen vermuten lassen.
Bordservice
Auch auf Kurzstrecken bietet Air France einen kostenlosen Bordservice. Während unserer Flüge servierte die Crew Cola, Sprite, Wasser, Bier, Wein sowie überraschend guten Kaffee und Tee. Außerdem gab es Muffins/Sandwiches. Die Crew kündigte den Service nicht an, daher war nicht auf Anhieb klar, dass er kostenlos ist.
    Informationsbildschirme waren nicht vorhanden. Die einzige Form der Unterhaltung war ein umfangreiches Bordmagazin. USB-Ladebuchsen im Airbus A318 erwiesen sich für alle Reisenden als praktisch.
    WLAN
Wir waren positiv überrascht, dass die Kurzstreckenflotte von Air France kostenloses WLAN bot – auch wenn es auf Messenger-Dienste beschränkt war. Die Verbindung war langsam, erfüllte aber unseren Zweck. Selbst langsames Surfen war möglich, obwohl der Tarif eigentlich nur fürs Messaging gedacht ist. Ein Upgrade auf einen kostenpflichtigen Tarif brauchten wir auf diesem Flug nicht, aber gut zu wissen, dass es diese Optionen gibt.
Die Nutzung war einfach: WLAN am Gerät aktivieren und nach dem Netzwerk von Air France suchen. Nach dem Verbinden standen drei WLAN-Optionen zur Auswahl:
- Free Message Plan: Dieser Tarif erlaubt die Nutzung von Instant-Messaging-Apps wie WhatsApp und Facebook Messenger, um während des gesamten Flugs mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben.
 - Surf Plan (€10): Ideal zum Abrufen von E-Mails, Nachrichten oder Social Media.
 - Stream Plan (€20): Bietet eine schnellere Verbindung, geeignet für Streaming von Filmen und Musik oder zum Surfen mit reichhaltigeren Inhalten.
 
    
    Es ist gut zu wissen, dass WLAN im Flugzeug nie so schnell ist wie Netze am Boden.
Die Bezahlung für den WLAN-Zugang war auf verschiedene Arten möglich, darunter gängige Kreditkarten, Flying-Blue-Meilen oder vorab gekaufte Gutscheine. Das System bot außerdem eine praktische Abdeckungskarte, die anzeigte, ob auf der gesamten Strecke WLAN verfügbar ist.
    Ticketpreise
Air France ist keine Billigfluggesellschaft und bezahlt sein Personal gut, bietet aber oft attraktive Tarife und Aktionen bei zugleich komfortablem Reiseerlebnis. Wir selbst haben mit ihnen regelmäßig gute Angebote gefunden. Air France ist für hochwertigen Service bekannt, Vollpreis-Tickets können jedoch teurer sein. Glücklicherweise gibt es häufig Rabatte und Promotionen, die den Preis deutlich attraktiver machen. Es lohnt sich, nach solchen Angeboten Ausschau zu halten, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen.
Entschädigung bei verpasstem Flug
Wie bereits erwähnt, verpassten wir unseren ursprünglichen Flug von Paris nach Helsinki, weil der Zubringer von Madrid nach Paris verspätet war und die Umsteigezeit knapp ausfiel. Über die App von Air France konnten wir den nächstmöglichen Flug buchen. Da der Grund für den verpassten Anschluss im Einflussbereich der Airline lag, ist sie verpflichtet, betroffene Passagiere – einschließlich uns – zu entschädigen. Für die Übernachtung bekamen wir zwei Optionen: das Hotel selbst buchen oder im vorgeschlagenen Hotel bleiben. Da wir am nächsten Tag erst mittags weiterfliegen sollten, entschieden wir uns für ein Hotel direkt am Flughafen. So fielen auch keine zusätzlichen Transportkosten zwischen Hotel und Flughafen an. Zurück in Helsinki reichten wir eine Entschädigungsforderung bei Air France ein. Wir mussten lediglich das Formular ausfüllen und erhielten eine Eingangsbestätigung, dass unser Antrag eingegangen ist. Nach EU-Recht sollte die betroffene Airline spätestens nach 3 Wochen mitteilen, dass sie den Antrag bearbeitet. Interessanterweise erhielten wir einen Tag vor Ablauf dieser 3-Wochen-Frist ein Update.
Bis jetzt haben wir noch keine Entscheidung zu unserer Rückerstattungsanfrage erhalten. Sobald der Prozess abgeschlossen ist, aktualisieren wir den Beitrag mit einem Überblick über den Ablauf und die einzelnen Schritte.
Gemäß EU-Verordnung 261 müssen Airlines Passagiere entschädigen, wenn sie ihren Anschlussflug verpassen und mit mehr als 3 Stunden Verspätung am Endziel ankommen, vorausgesetzt, die Flüge wurden gemeinsam gebucht. Die Verspätung war nicht auf außergewöhnliche Umstände zurückzuführen.
Bewertung
Air France erhält von uns 4 von 5 Sternen auf Basis unserer Erfahrungen in der Kurzstrecken-Economy. Die Flugzeiten waren günstig, und die Airline handhabte den verpassten Anschluss von Madrid nach Helsinki sehr überzeugend. An Bord gab es kostenlose Snacks und Getränke, ohne Kaufdruck. Die benutzerfreundliche App war bei der Umbuchung hilfreich.
    Wichtig zu erwähnen: Der langsame Boarding-Prozess in Madrid war unerwartet und schmälerte das Gesamtbild.
    
    Fazit
Air France bot uns auf Kurzstrecken in der Economy ein bequemes und unkompliziertes Reiseerlebnis. Zwar können manche Vollpreis-Tickets teuer sein, doch dank häufiger Aktionen werden sie oft erschwinglicher. Passagiere profitieren von kostenlosem Bordservice mit Snacks und Getränken sowie einer benutzerfreundlichen App zur Buchungsverwaltung.
Es gibt aber auch Luft nach oben. Beispielsweise führten wenige Durchsagen zum Bordservice auf unseren Flügen zu Verwirrung. Zudem war der langsame Boarding-Prozess in Madrid frustrierend. Insgesamt bewerteten wir Air France für Kurzstrecken in der Economy mit 4 von 5 Sternen.
Habt ihr mit Air France Reisen unternommen? Teilt eure Eindrücke und Erfahrungen unten in den Kommentaren!