Unser Besuch im Warenhaus Tuuri in Alavus
                    Diese Seite enthält Affiliate-Links. Wenn Sie auf diese Links klicken, entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten, aber wir können eine kleine Provision verdienen.
Schon lange hatten wir einen Besuch im Warenhaus Tuuri (Tuurin kyläkauppa) geplant. An einem sonnigen Novembertag war es endlich so weit und wir fuhren knapp vier Stunden von Helsinki dorthin. In unserem Artikel erfährst du, wie wir Finnlands größtes Warenhaus erlebt haben.
Inhalt des Artikels
Unser Besuch im Kaufhaus Tuuri
Wir leben in Helsinki und kannten das Kaufhaus Tuuri bis zu dieser Reise vor allem aus Erzählungen der Einheimischen und durch die auffälligen Marketingaktionen seines Besitzers. Offiziell heißt es Keskisen Kyläkauppa bzw. Veljekset Keskinen, die meisten sagen jedoch Tuurin Kyläkauppa – der Dorfladen von Tuuri. Da es sich als Finnlands größtes Kaufhaus präsentiert und mit günstigen Preisen wirbt, nutzten wir den Besuch, um unseren Vorrat an Alltagsdingen aufzufüllen.
Anreise von Helsinki: knapp vier Stunden bis Tuuri
Am einfachsten erreicht man das Kaufhaus Tuuri von Helsinki aus mit dem Auto oder dem Zug. Viele Alternativen gibt es nicht, gelegentlich verkehren Charterbusse. Als wir die Zugverbindung prüften, hätten wir mehrfach umsteigen müssen – daher fuhren wir mit dem Auto. Das war für uns die schnellste und günstigste Lösung.
Die schnellste Strecke von Helsinki nach Alavus und weiter zur Tuurin Kyläkauppa führt über Tampere. Bis Tampere fährt man über eine gut ausgebaute, gepflegte Autobahn, danach noch rund zwei Stunden über reizvolle, kurvige Landstraßen. Die Straßen sind in gutem Zustand, Überholmöglichkeiten sind jedoch rar – am besten fährt man im Verkehrsfluss mit.
Ein großer Teil unserer Fahrt lag nach Sonnenuntergang, doch an langen Sommertagen gibt es unterwegs viel zu sehen.
Dank GPS war Tuuri leicht zu finden. Das Kaufhaus liegt gut sichtbar auf dem Land – das riesige Hufeisen am Eingang kann man nicht übersehen.
Über das Kaufhaus Tuuri
Das Unternehmen
Kaufhaus Tuuri wurde 1946 gegründet und ist über die Jahrzehnte stetig gewachsen. Heute gehört es Vesa Keskinen und schreibt stabile Gewinne – nicht zuletzt dank cleverer PR-Aktionen.
    Lage
Das Kaufhaus Tuuri liegt im Dorf Tuuri innerhalb der Stadt Alavus. Von Helsinki sind es etwa vier Stunden Fahrt, von Tampere rund zwei Stunden weniger. Im Sommer kann es bei guten Bedingungen auch schneller gehen.
    Parken
Vor Ort gibt es einen großen, kostenlosen Parkplatz – in der Regel findet man problemlos einen Stellplatz. Mit dem eigenen Auto anzureisen ist definitiv am bequemsten.
    Bahnhof
Tuuri hat einen eigenen Bahnhof, der von Pendlerzügen bedient wird. Von dort sind es nur fünf Minuten zu Fuß bis zum Kaufhaus – praktisch, wenn man nicht selbst fahren möchte. Lesen Sie mehr über öffentliche Verkehrsmittel in Finnland.
    Öffnungszeiten
Der Gemischtwarenladen und der Lebensmittelladen sind täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Die Hotelrezeption hat etwas längere Zeiten. Für Restaurants und weitere Services empfiehlt sich ein Blick auf die Website des Geschäfts.
    Unsere Erfahrungen im Kaufhaus Tuuri
Vor einigen Jahren fuhren wir nach Tuuri, um das Kaufhaus selbst zu erleben. Wir gingen ohne große Erwartungen hinein. Wir wussten, dass es Finnlands größtes Kaufhaus ist und ein Hotel sowie Restaurants beherbergt – mehr nicht.
Erste Eindrücke
November ist nicht die fotogenste Jahreszeit: Wir kamen bei grauem Himmel und Dauerregen an. Parkplätze gab es reichlich und gratis, und wir ergatterten sogar einen Platz direkt am Eingang.
    Hinter den Haupteingangstüren empfing uns eine elegante, aufgeräumte Lobby. Sie wirkte überraschend sauber und gepflegt – deutlich mehr, als man es aus vielen finnischen Kaufhäusern kennt. Mit Glanzpalästen wie der Dubai Mall ist es natürlich nicht zu vergleichen, doch der Eingangsbereich war einladend und gut gestaltet. Rückblickend wurde hier viel Sorgfalt investiert, während der Rest des Hauses nicht ganz das gleiche Niveau hielt.
    
    Restaurants
Nach der langen Fahrt wollten wir essen und steuerten die Restaurantstraße an. Zur Auswahl standen drei Cafés, Vesa’s Burger, Vesa’s Steakhouse, das OnnenTähti Pizza Buffet, das Restaurant Miljoona Rock sowie das bodenständige OnnenKivi. Die Auswahl wirkte etwas enttäuschend – die meisten größeren finnischen Malls haben heute Food-Courts mit beliebten internationalen Ketten. Die gute Nachricht: Tuuri bleibt unabhängig und lokal geprägt – ohne globale Franchises.
Wir entschieden uns für das Buffet im OnnenKivi: Chili-Rindfleisch, Kartoffelpüree und Lachs – eine klassische finnische Kombination. Das Essen war solide und schmackhaft, aber nichts besonders Raffiniertes oder Unvergessliches.
    Das Kaufhaus
Danach ging es in den Hauptverkaufsbereich. Der wirkte ein wenig wie ein riesiges Prisma oder Citymarket: eine große, schnörkellose Halle voller Waren, teils etwas ungeordnet. Stilvoll war es nicht, dafür mangelte es nicht an Auswahl. Die Preise waren fair, mit mehreren Sonderangeboten. Die Chancen stehen gut, hier fast alles zu finden, was man sucht.
    Die roten Preisschilder stachen ins Auge – sie sind hier Standard, nicht zwingend ein Hinweis auf Rabatte. Mitarbeitende waren im ganzen Laden präsent, sprachen Kundschaft aber selten proaktiv an; eine Person in der Vitaminabteilung war besonders hilfsbereit. Ansonsten war das Personal höflich, jedoch nicht übermäßig engagiert.
Bei der großen Auswahl nahmen wir Kleidung, Küchenutensilien und kleine Elektronik mit. Mit Einkaufsliste nach Tuuri zu fahren, ist eine gute Idee – die Preise sind durchweg konkurrenzfähig.
Lebensmittelgeschäft
Im Kaufhaus selbst gibt es keine regulären Lebensmittel – abgesehen von Festtagssüßigkeiten rund um Weihnachten. Für den Wocheneinkauf ist der Food Store zuständig, dessen Stil und Sortiment an eine einfachere Version von Stockmann Herkku erinnert.
Dort sahen wir einige starke Angebote. Fünf Packungen Kaffee für zehn Euro und Heidelbeeren für unter einem Euro – echte Schnäppchen. Wir verglichen die Preise nicht umfassend, aber diese Deals fielen auf. Der Food Store bietet eine breite Auswahl, darunter viele Eigenmarkenprodukte der Dorfladenlinie. Es lohnt sich, hier zu stöbern, wenn man auf gute Funde aus ist.
Kurios: Die Kaffeepackungen, die wir mitnahmen, hatten keinen finnischen Text, nur estnischen – offenbar aus anderen Bezugsquellen als in typischen finnischen Geschäften. Uns störte das nicht, für manche, die finnisch beschriftete Produkte bevorzugen, könnte es jedoch ein Nachteil sein.
Hotel
Zum Kaufhaus gehört ein eigenes Hotel. Eine Übernachtung kann sich lohnen, um vor der Heimfahrt auszuruhen. Wir schliefen stattdessen in Tampere, wo die Preise etwas günstiger waren; in Tuuri lagen sie bei rund 100 Euro pro Nacht. Wir haben das Hotel nicht besichtigt, Fotos deuten auf eine klassische, schnörkellose Einrichtung hin.
Campingplatz
Direkt nebenan liegt der Caravan Site Onnela, ein ganzjährig geöffneter Campingplatz mit günstigen Preisen – eine praktische, preiswerte Option für Wohnwagenreisende und Camper, die ein paar Nächte bleiben möchten.
Bottom Line
Nach unseren Erfahrungen bietet die Tuurin Kyläkauppa hervorragende Einkaufsmöglichkeiten mit günstigen Preisen, ordentlichem Essen und einigen Orten zum Ausruhen. Das Innendesign wirkt teils unfertig und uneinheitlich – wahrscheinlich durch viele kleine Erweiterungen –, doch es gibt überall charmante Details.
    Beim nächsten Mal würden wir gern im Sommer kommen, wenn die Gegend lebhafter ist und Aktivitäten im Freien in vollem Gange sind. Außerdem sind wir gespannt, wann Tuuri mehr digitale Services einführt – aktuell sind sie noch recht begrenzt.