Unsere Erfahrungen mit der Holiday Club Timeshare-Präsentation
                    Wir nahmen an einer Timeshare-Präsentation von Holiday Club teil. Dafür erhielten wir einen vergünstigten Aufenthalt in einem Wellnesshotel von Holiday Club. Im Artikel erfährst du, wie wir die Timeshare-Präsentation erlebt haben und ob wir uns für den Kauf einer Timeshare-Woche entschieden haben.
Inhalt des Artikels
Holiday Club
Holiday Club Resorts Oy wurde 1986 in Finnland gegründet, gehört heute aber indischen Investoren. Das Unternehmen betreibt Spa-Hotels und Ferienanlagen in ganz Finnland sowie einige Standorte in Schweden und Spanien und bietet insgesamt rund 3.500 Ferienwohnungen und Hotelzimmer. Neben Hoteldienstleistungen verkauft Holiday Club auch Anteile an Apartmentgesellschaften: Wer einen Anteil erwirbt, erhält zeitlich begrenzte Nutzungsrechte an der jeweiligen Ferienimmobilie.
Was bedeutet Timeshare beim Holiday Club?
Beim Timeshare kauft man einen Anteil an einer Apartmentgesellschaft und erhält dafür jedes Jahr eine Woche Aufenthalt in einem vom Holiday Club verwalteten Ferienobjekt. Die Apartmentgesellschaft kümmert sich um die laufende Instandhaltung, und die Eigentümer zahlen dafür eine jährliche Wartungsgebühr. Die Kaufpreise reichen je nach Standort von etwa 5.000 € bis 37.000 €, die jährliche Wartungsgebühr liegt im Durchschnitt bei rund 350 €.
Dieser Artikel geht nicht tief auf Vertragsdetails ein, sondern schildert unsere persönliche Erfahrung mit einer Timeshare-Verkaufspräsentation.
Unser Besuch bei der Holiday-Club-Timeshare-Präsentation
Im Herbst 2022 stießen wir auf eine verlockende Facebook-Anzeige: ein Holiday-Club-Einführungsaufenthalt für 63 € pro Zimmer und zwei Nächte – inklusive Frühstück und unbegrenztem Spa-Zugang. Der Haken: Während des Aufenthalts mussten wir eine Timeshare-Präsentation besuchen.
Weil wir ein paar freie Tage hatten, buchten wir das Holiday Club Caribia in Turku – eine Stadt, die sich ohnehin gut zum Erkunden eignet. Das Spa-Hotel liegt praktisch nahe am Stadtzentrum. Unsere Zugfahrt dorthin dauerte weniger als zwei Stunden, sehr bequem in der Ekstra Class der VR. Unterm Strich war das Holiday Club Caribia eine gute Wahl für eine günstige Auszeit mit Spa und Frühstück – plus der Pflicht, die Verkaufspräsentation mitzumachen.
Am ersten Tag stand direkt im Hotel eine zweistündige Timeshare-Präsentation an. Wir gingen ohne große Erwartungen hinein. Timeshare-Präsentationen gelten als druckvoll, entsprechend stellten wir uns auf eine intensive Verkaufsshow ein – unklar war nur, ob als Gruppentermin oder individuell.
Übernachtet haben wir in einem Standard-Doppelzimmer mit sichtbaren Abnutzungsspuren. Unser Eindruck: Für Präsentationsgäste hätte ein frisch renoviertes Zimmer die Qualität der Marke besser unterstrichen.
Ablauf der Timeshare-Präsentation
So lief unsere Präsentation ab – kurz zusammengefasst. Termine können variieren, aber vieles scheint einem ähnlichen Drehbuch zu folgen.
Vorab-Umfrage
Ein paar Tage vor der Reise erhielten wir eine SMS mit Infos zur Präsentation und der Bitte, eine Umfrage auszufüllen, damit Holiday Club uns besser einschätzen kann. Die Fragen waren recht persönlich und detailliert, daher gaben wir keine Daten preis. Wir verstehen, dass die Präsentation individuell zugeschnitten werden soll, wollten aber Privates für uns behalten.
Wir schrieben Holiday Club außerdem eine E‑Mail und fragten, ob wir unsere Erfahrungen öffentlich teilen dürfen; eine Antwort kam nicht. Also beschlossen wir, unsere Eindrücke offen zu schildern, damit Leser wissen, was sie erwartet und sich vorbereiten können. Funkstille vom Kundenservice macht keinen guten Eindruck.
Ankunft und erste Eindrücke
Wir waren etwas zu früh im Empfangsbereich der Präsentation. Der Raum lag im Hotel, hatte aber einen separaten Eingang nach draußen.
    Zur Begrüßung gab es Kaffee aus dem Automaten, und kurz darauf kam die Präsentatorin. Schnell wurde klar, dass es eine Einzelsitzung nur für uns war.
Der Raum wirkte wie eine Timeshare-Verkaufsfabrik – ein großer Bereich mit mehreren Präsentationen hinter Trennwänden, wenig Privatsphäre und ziemlich laut. Das nahm unserer Neugier auf den Inhalt allerdings nichts.
In der Präsentation
Unsere Präsentatorin war gut gelaunt, professionell und bestens vorbereitet. Anfangs fragte sie wenig, später streute sie geschickt beiläufige Fragen ein, um Reisegewohnheiten und Budget herauszufinden – Fragen, die man sonst selten so offen gestellt bekommt. Durch die Art der Gesprächsführung fiel Nein sagen schwer.
Der Informationsumfang war groß, und das Timeshare-System wirkte zunächst komplex. In zwei Stunden konnten wir nicht jedes Detail erfassen, bekamen aber einen soliden Überblick. Ein Punkt ließ uns grübeln: Ob und wie Holiday Club damit tatsächlich verdient. Neben wochenbasierten Anteilen wurde das dazugehörige RCI-Punktetauschsystem erklärt. Damit lassen sich finnische Wochen gegen Aufenthalte im Ausland bei Partnern tauschen. Der Tausch klang einfach, aber beliebte Ziele sind offenbar schwer zu bekommen, sodass man oft kurzfristig bucht. Da Last-Minute-Flüge meist teuer sind, ist das ein Nachteil. Außerdem wurde eine kostenlose Gold Card in Aussicht gestellt, deren konkreter Nutzen uns zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht klar war.
Die Präsentatorin führte souverän zum entscheidenden Moment – dem Angebot. Zuvor sahen wir uns noch eine Muster-Ferienwohnung im Obergeschoss an: makellos, gemütlich und in sehr gutem Zustand. Das zeigte, dass Holiday Club seine Objekte pflegt.
Das Angebot
Wir hatten kein Angebot erbeten, doch am Ende sei es üblich, eines zu unterbreiten, erklärte sie. Ihrem Ton nach hielt sie uns eher für unwahrscheinliche Käufer. Angeboten wurde eine Timeshare-Woche in Katinkulta, eine budgetfreundliche Option, garniert mit diversen „Extra“-Rabatten. An diesem Punkt fühlte sich das Ganze ein wenig wie ein Basar oder eine spätnächtliche Teleshopping-Show an. Ob es tatsächlich ein Schnäppchen war, konnten wir nicht beurteilen.
Sie war vorbereitet: Weil sie wusste, dass wir internationale Reisen bevorzugen, stellte sie Katinkulta wegen seines hohen RCI-Punktewerts heraus, mit dem Auslandswochen zu vertretbaren Kosten möglich sein könnten. Das klang verlockend, blieb aber in vielen Punkten vage. Zwei Stunden reichen nicht, um das Gesamtbild zu durchdringen.
Das Angebot ablehnen
Das Angebot stand handschriftlich auf einfachem Papier und galt nur bei sofortiger Zusage. Auch wenn wir kurz an FOMO dachten, lehnten wir ab – wir wollten nichts unterschreiben, ohne in Ruhe darüber nachzudenken. Später hieß es, wir könnten die Präsentatorin anrufen; das Angebot würde dann weiterhin gelten.
Unterlagen bekamen wir keine – nur das handschriftliche Angebot, was eine spätere Analyse erschwerte.
Haben wir schließlich ein Timeshare gekauft?
Nein. Im Anschluss recherchierten wir intensiver, vor allem zum RCI-Punktesystem. Unser Hauptproblem war die Unsicherheit bei der Verfügbarkeit beliebter Urlaube. Zahlreiche Online-Berichte bestätigten unsere Bedenken: Der tatsächliche Gegenwert der Punkte bleibt unklar, und an ein festes Ziel in Finnland gebunden zu sein, reizte uns nicht. Für uns passte es nicht.
Vorbereitung auf eine Timeshare-Präsentation
Besondere Vorbereitung braucht es unserer Meinung nach nicht. Sinnvoll ist jedoch, persönliche Grenzen zu setzen und vorab zu entscheiden, welche Informationen man teilen möchte. Überlegen Sie außerdem, ob Sie bereit sind, sofort zu entscheiden – der Ablauf kann Eile erzeugen, doch es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, das Angebot zu verstehen. Hektik führt leicht zu Überraschungen. Holen Sie alle Informationen ein und denken Sie in Ruhe nach, bevor Sie etwas unterschreiben.
Eine Anmerkung zu Wettbewerbern
So professionell unsere Präsentatorin auch war, eines fiel negativ auf: Pauschalangebote von Reisebüros wurden mehrfach abgewertet. Reisebüros arbeiten seriös, und Pauschalreisen sind für viele eine gute Option. Die Konkurrenz kleinzureden macht das eigene Produkt nicht besser. Wir buchen selbst selten Pauschalreisen, respektieren sie aber als Alternative.
Häufige Fragen
- Ist eine Timeshare-Präsentation eine angenehme Erfahrung?
 - Nach unserer Erfahrung war die Präsentation angenehm und ohne spürbaren Druck.
 - Muss man eine Timeshare-Kaufentscheidung sofort treffen?
 - Man muss vor Ort keine Entscheidung treffen und sollte sich nicht hetzen lassen.
 - Wie lange dauert die Timeshare-Präsentation?
 - Unsere Sitzung dauerte etwas mehr als zwei Stunden.
 - Ist ein Timeshare ein guter Kauf?
 - Ob ein wochenbasiertes Timeshare passt, ist individuell. Wir empfehlen, alle Details gründlich zu prüfen, bevor Sie etwas unterschreiben. Bewertungen finden Sie per Online-Suche.
 - Für wen eignet sich ein wochenbasiertes Timeshare am besten?
 - Aus unserer Sicht vor allem für Familien, die gern im eigenen Land reisen und bereit sind, ein Ziel mehrfach zu besuchen. Das System ist flexibel und kann verschiedene Reisetypen abbilden.
 - Hält der Einführungsurlaub des Holiday Club, was er verspricht?
 - Unser Einführungsurlaub hielt die gemachten Versprechen.
 - Wie sollte man sich auf eine Timeshare-Präsentation vorbereiten?
 - Besprechen Sie in der Familie vorab, welche Informationen Sie teilen und wie Sie mit einer möglichen Kaufentscheidung umgehen.
 - Ist Holiday Club ein finnisches Unternehmen?
 - Das Unternehmen ist finnisch, gehört aber indischen Eigentümern.
 
Bottom Line
Unsere Timeshare-Präsentation im Holiday Club Caribia war aufschlussreich. Würden wir es wieder tun? Eher nicht – zwei Stunden Verkaufsveranstaltung können anstrengend sein. Als netter Bonus blieb ein nahezu kostenloser Spa-Aufenthalt mit Frühstück, daher fühlte es sich insgesamt lohnend an.
Wer gern im Inland reist und jedes Jahr an denselben Lieblingsort fährt, kann in einer Timeshare-Präsentation ein echtes, beiderseitig klares Gespräch führen. Dort erhält man die detailliertesten Informationen – Grund genug, sich nicht einschüchtern zu lassen.
Waren Sie schon bei einer Timeshare-Präsentation? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gern in den Kommentaren unten.