Cinderella im Test: ein klassisches Kreuzfahrterlebnis
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Wir gingen an Bord der M/S Viking Cinderella für die Reise von Helsinki nach Stockholm. Auch wenn die Fähre nicht mit den allerneuesten Annehmlichkeiten aufwartet, hat sie uns mit ihrem nostalgischen Charme begeistert – und wir haben die Fahrt an Bord sehr genossen. Manche Details könnten besser sein, doch insgesamt bot das Schiff ein angenehmes und preiswertes Kreuzfahrterlebnis auf der Ostsee. In unserem ausführlichen Test erfährst du, welche Leistungen die Cinderella bietet und wie wir sie bewerten. Außerdem liest du, warum wir der Fähre drei Sterne gegeben haben, obwohl sie das Potenzial für einen weiteren hätte.
Inhalt des Artikels
Nostalgische Kreuzfahrt auf der M/S Viking Cinderella – unser Erfahrungsbericht
Wir unternahmen eine Frühlingskreuzfahrt von Helsinki nach Stockholm an Bord der klassischen M/S Viking Cinderella. Das Schiff stammt aus dem Jahr 1989, wurde seither renoviert und ist in gutem Zustand geblieben. Wir waren gespannt, wie sich die „Dame“ nach all den Jahren schlagen würde – und es war zugleich unser erster Besuch an Bord.
Betrieben wird die Cinderella von der finnischen Reederei Viking Line, die auf derselben Route auch die M/S Gabriella einsetzt. Beide Helsinki–Stockholm-Fähren sind ähnlich alt, doch viele Fahrgäste haben bis heute eine besondere Schwäche für die Cinderella.
Im Folgenden schildern wir unsere Erfahrungen an Bord und ziehen ein Fazit.
Hinfahrt nach Stockholm
Einschiffung
Wir gingen am zentral gelegenen Terminal Katajanokka von Viking Line in Helsinki an Bord der M/S Viking Cinderella. Der Check-in verlief schnell und effizient – ohne jede Schlange.
    
    Beim Betreten des Schiffs bemerkten wir im Kabinengang einen unangenehmen Geruch – er erinnerte an einen Wasserschaden. Der Geruch hielt im Flur an, unsere Kabine selbst blieb jedoch geruchsfrei.
    Unsere Unterkunft war eine kleine Innenkabine der Kategorie B – ohne Fenster, aber mit Fernseher, vier Betten, einem kompakten Bad, Spiegel, Telefon und kleinem Tisch. Diese Grundausstattung findet sich in den meisten Kabinen; einige bieten zudem Außenfenster. Außerdem gibt es höherwertige Kabinenklassen für mehr Komfort.
    
    Die Kabine war in gutem Zustand, zugleich sah man dem Schiff sein Alter an. Das galt auch für die öffentlichen Bereiche: Unter den polierten Oberflächen lag ein spürbarer Retro-Charme.
    Abendessen
Wir hatten das Abendbuffet vorab gebucht. Im Vergleich zu früheren Fahrten ist der Preis spürbar gestiegen. Mit über 45 Euro wirkt er inzwischen recht hoch – selbst wenn Getränke inklusive sind.
    
    Das Buffet umfasste Salate, warme Speisen, Desserts sowie alkoholfreie und alkoholische Getränke. Für den Aufenthalt waren knapp zwei Stunden vorgesehen – genug Zeit, um sich in Ruhe zu bedienen.
    
    Leider hielt die Lebensmittelqualität mit dem gestiegenen Preis nicht Schritt. Es wirkte, als würde Viking Line inzwischen günstigere Zutaten einsetzen. Das Essen war weiterhin gut, bot aber weniger Gegenwert als früher.
    
    Der Dessertbereich war vielseitig, blieb aber hinter unseren Erwartungen zurück. Insgesamt gab es weniger Fischoptionen, und bei den Desserts fehlten frische Früchte – stattdessen dominierten zuckrige Klassiker wie Eis.
    
    Auch die Restaurantaufteilung trug zur Ernüchterung bei. Die Bereiche wirkten unübersichtlich – klare Laufrichtungen fehlten, die Gäste irrten oft ziellos umher. Eine bessere Struktur würde das Buffeterlebnis deutlich aufwerten. Außerdem war es voll und laut. Auf neueren Fähren ist das Buffet spürbar stimmiger organisiert.
    Den Butler kannten wir bereits von der M/S Gabriella – seine echte Freundlichkeit und positive Ausstrahlung fielen uns erneut auf.
    Club Etage
Nach dem Abendessen schauten wir in der Etage vorbei, dem Nachtclub an Bord. Früher Abend: familienfreundlich, später Nacht: nur für Erwachsene. Wie auf anderen Stockholm-Fähren gab es kostenlose Unterhaltung, Getränke waren kostenpflichtig. Auf der Hinfahrt bestand das Programm aus einer singenden Crew-Mitglied und der Hausband.
    Die Etage erstreckt sich über drei Ebenen. Auf den ersten beiden verfolgte man gut die Show und das Tanzgeschehen, das dritte Deck bot eine ruhigere Zone für Gespräche. Ein ausgewiesener Raucherbereich ist vorhanden. Bars gibt es auf allen Ebenen; die Bar auf Deck drei war bei unserem Besuch geschlossen.
    
    Am Heck der Fähre bietet die Etage weite Ausblicke nach draußen. Im Sommer lässt es sich dort im Freien trinken, rauchen oder einfach frische Luft schnappen.
Die Etage verfügt über eine Außenterrasse.
Rückfahrt von Stockholm nach Helsinki
Unsere Helsinki–Stockholm-Kreuzfahrt beinhaltete einen vollen Tag in Stockholm – ideal, um die Stadt in eigenem Tempo zu erkunden. Wir unternahmen einen langen Spaziergang bei Sonnenschein, nahmen ein erfrischendes Bad in einer öffentlichen Schwimmhalle und gönnten uns ein chinesisches Mittagsbuffet im Ri Cora Restaurang & Bar. Um 16:30 Uhr legte die Fähre zur Rückfahrt nach Helsinki ab – ein runder Abschluss für unseren Tag in Stockholm.
Etwa 40 Minuten vor Abfahrt sollte man am Hafen sein.
Viking Line nutzt in Stockholm das zentral gelegene Stadsgården-Terminal, das zu Fuß leicht erreichbar ist. Wir kamen ohne Kosten für den öffentlichen Verkehr aus und gingen etwa 40 Minuten vor Abfahrt an Bord.
Abendessen im Bistro Melody
Angesichts der hohen Buffetpreise wählten wir für die Rückfahrt das Café am Bug als günstigere Alternative – zumal wir nach dem chinesischen Mittag noch recht satt waren.
Melody am Bug bot ein großzügiges, ruhiges Ambiente und verfügt über eine Bühne für kleine Programme. Während unseres Besuchs fand kein Programm statt; ansonsten werden dort unter anderem Bingo-Runden veranstaltet.
    
    Zum Abendessen wählten wir Lachssuppe, Pizza und Getränke – für unter 20 Euro pro Person. Das war deutlich günstiger als das Buffet, und es schmeckte sehr gut. Das Restaurant funktioniert im Selbstbedienungsmodus: an der Kasse bestellen und bezahlen, das Essen bei Signal des Pagers abholen.
Duty-free-Shop
Ein Abstecher in den Duty-free-Shop durfte nicht fehlen. Wie für Fähren ab Helsinki typisch, gab es eine große Auswahl an zollfreien Waren – von Kleidung über Süßigkeiten bis zu Alkohol.
    
    Frühstück
Am nächsten Morgen wollten wir vor der Ankunft in Helsinki gut frühstücken. Das Frühstücksbuffet gefiel uns deutlich besser als das Abendbuffet – die Auswahl war weiterhin beeindruckend. Es gab warme und kalte Speisen; alkoholfreie warme und kalte Getränke waren inbegriffen, alkoholische nicht.
    Wie abends war das Restaurant voll und etwas unaufgeräumt. Für ein lebhaftes Frühstück passte diese geschäftige, leicht chaotische Stimmung aber besser als für ein formelleres Abendessen.
Weitere Services auf der Fähre
Wir konnten nicht alle Services und Restaurants testen, haben aber nützliche Infos für unsere Leser zusammengetragen.
Restaurants
Neben Buffet und Bistro bietet die M/S Viking Cinderella mehrere Spezialitätenrestaurants auf Deck 8: Ocean Grill, Seaview Dining und Banquet. Die Auswahl reicht von legerem Grill bis hin zu gehobener Küche; dazu kommen Bereiche für Drinks und Snacks. Außerdem gibt es die Bottega Wine Bar mit Live-Pianisten.
    
    Spa
Vorn am Bug verfügt die M/S Viking Cinderella über ein Spa mit Saunen, Pools und Behandlungen – ideal zum Entspannen. Wir verzichteten diesmal, da wir in Stockholm bereits eine öffentliche Schwimmhalle besucht hatten. Der Eintritt lag bei rund 20 Euro.
    Admiral Hornblower's Pub
Für manche – besonders erfahrene Reisende – ist der Admiral Hornblower's Pub das Highlight der Cinderella. Der klassische Pub hat seinen ursprünglichen Charme bewahrt und bietet ein echtes Retro-Erlebnis. Uns war es dort etwas zu dunkel und laut, doch viele Mitreisende genossen Bier und Karaoke.
    Das Bistro Melody und der Admiral Hornblower's Pub sind verbunden – praktisch für einen schnellen Snack zwischendurch.
Casino
Glücksspiel ist in Finnland streng reguliert; an Bord der Fähren ist es jedoch erlaubt, wenn auch inzwischen weniger beliebt. Die M/S Viking Cinderella verfügt – wie ähnliche Schiffe – über ein kleines Casino für Erwachsene.
Wendeltreppe und Wintergarten
Einige kleine, charmante Details fielen uns besonders auf. Neben den normalen Treppen gibt es elegante Wendeltreppen von Deck 7 bis 11. Sie mögen nicht mehr dem neuesten Design entsprechen, doch ihre zeitlose Eleganz verleiht dem Schiff Charakter. In der Mitte sorgen Panoramaaufzüge – 1989 topmodern – beim Hinauffahren für schöne Ausblicke. Die Dekoration wirkte wie aus einem alten Film.
    Gekrönt werden die Treppen vom Winter Garden. Der Bereich ist im Grunde eine offene Fläche mit einigen Pflanzen und ruhiger Musik. Gerade diese Schlichtheit machte ihn besonders – ein friedlicher, unverkommerzialiserter Rückzugsort an Bord.
    Außendecks
Die M/S Viking Cinderella verfügt über weitläufige Außendecks – perfekt, um in den warmen Monaten die Aussicht zu genießen und frische Luft zu schnappen. Im Sommer öffnen mehrere Bars auf dem Deck, dann wird der Außenbereich zum schönen Platz für einen Drink mit Blick. Da das nordische Wetter oft kühl ist und die Nutzung übers Jahr begrenzt, genießen Außenbereiche bei Fährgesellschaften allerdings keine Top-Priorität.
    Schließfächer
Schließfächer sind ein kleines Detail, das viele zu schätzen wissen – vor allem, wenn man nur tagsüber reist und keine Kabine hat.
    Das hat uns gefallen ...
- Vielfältige Unterhaltung, die uns und andere Passagiere während der gesamten Reise beschäftigte.
 - Ein durchgängiger Retro-Charme, der dem Schiff Persönlichkeit verleiht.
 - Breite Restaurantauswahl, die das Erlebnis an Bord abrundet.
 
    Könnte verbessert werden ...
Die M/S Viking Cinderella hat viel zu bieten und punktet mit spannender Retro-Note – ein paar Punkte ließen sich jedoch optimieren.
- WLAN: In unserer Kabine war das Signal schwach. Kostenloses WLAN ist gut, eine stärkere Verbindung wäre besser.
 - Gerüche: Einige unangenehme Gerüche schmälerten das Gesamterlebnis.
 - Geräusche: Nächtliche, metallisch klingende Geräusche störten den Schlaf.
 
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    Bewertung
Aktuell vergeben wir 3 von 5 Sternen. Verbesserungen bei Gerüchen und nächtlichen Kabinengeräuschen würden das Erlebnis deutlich heben – dann wäre die 4-Sterne-Kategorie in Reichweite.
    
    Bottom Line
Unsere Frühlingsfahrt auf der M/S Viking Cinderella bot eine angenehme Auszeit mit viel nostalgischem Charme. Die Fähre bot komfortable Kabinen und vielfältige Unterhaltung, auch wenn es bei Organisation, Gerüchen und Geräuschen Luft nach oben gab.
Im Sommer fährt die Cinderella zudem Sonderkreuzfahrten nach Visby sowie wöchentliche Kreuzfahrten nach Tallinn – eine Ergänzung zur beliebten Stockholm-Route. Statt der M/S Gabriella lohnt sich ein Blick auf die Cinderella: Sie bringt spürbar mehr Charme mit. Der Sommer ist die beste Kreuzfahrtsaison in Finnland.
Waren Sie schon mit der M/S Viking Cinderella unterwegs? Wie hat es Ihnen gefallen? Schreiben Sie es gern in die Kommentare!