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Fähre im Test: M/S Victoria I von Tallink

Restaurant The Grill
Das The Grill ist eines der Restaurants an Bord der M/S Victoria I. Morgens gibt es hier ein separates, weniger überlaufenes Frühstücksbuffet; später werden Gerichte à la carte serviert.

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Im Juli sind wir von Helsinki (Finnland) nach Visby (Schweden) an Bord der M/S Victoria I von Tallink gefahren. In diesem Artikel teilen wir unsere Erfahrungen mit dem Service an Bord, bewerten die Fähre und geben wertvolle Tipps für Reisende, die mit demselben Schiff unterwegs sein möchten. Obwohl die Fähre einige unkomfortable Aspekte hatte, war die Überfahrt insgesamt angenehm. Mehr dazu in unserem Testbericht.

M/S Victoria I: Überblick

Die M/S Victoria I der Reederei Tallink ist eine 2003 in Rauma (Finnland) gebaute Fähre. Sie transportiert rollende Fracht und bis zu 2.500 Passagiere.

Nach vielen Jahren auf der Route Tallinn–Stockholm wechselte die Victoria I dieses Jahr nach Helsinki. Sie fährt jetzt tägliche Kreuzfahrten nach Tallinn und gelegentliche Sonderfahrten zu weiteren Zielen. Eine davon nahmen wir im Juli wahr, besuchten Visby auf Gotland und verbrachten zwei Nächte an Bord.

Unsere Kreuzfahrt mit der M/S Victoria I: Erfahrungen & Tipps

So sehr uns Visby gefallen hat, dreht sich dieser Artikel vor allem um die M/S Victoria I und ihre Leistungen. Auf Basis unserer Reise geben wir eine Bewertung ab und teilen praktische Hinweise für alle, die mit diesem Schiff unterwegs sein möchten.

Erster Eindruck

Die M/S Victoria I ist ein modernes, zugleich klassisches Fährschiff. Den Wow-Moment einer brandneuen Fähre kannten wir von Fahrten mit der M/S Finncanopus und der M/S MyStar. Im Vergleich dazu fiel unsere erste Begegnung mit der Victoria I nüchterner aus.

Beim Betreten war das Alter des Schiffs spürbar. Alles war sauber, aber die luxuriöse Anmutung fehlte. Die engen Räume verstärkten diesen Eindruck. Abends wirkte die Fähre stimmiger: dezente LED-Beleuchtung und weniger Betrieb an Bord sorgten für angenehmere Atmosphäre.

Kabine

Wir hatten eine Kabine der Klasse A gebucht – rund acht Quadratmeter mit eigenem Bad. Sie war kleiner als ein typisches Hotelzimmer, aber deutlich angenehmer als die fensterlosen Kabinen der Klassen B und C, die meist ungünstiger liegen. Es gibt auch Suiten, sie machen jedoch nur einen kleinen Teil der Unterkünfte aus.

Kabine der Klasse A
Unsere Klasse-A-Kabine bot ein Bett, ein Schlafsofa und ein Fenster nach außen – plus eigenes Bad.
Kabinenbad
Die Bäder sind klein, aber funktional.

Die Kabine war insgesamt in Ordnung, zeigte aber Gebrauchsspuren. Die Reinigung wirkte etwas hastig – vereinzelte Spuren der Vorgänger blieben zurück. Angesichts des straffen Turnarounds auf Fähren war das für uns nur ein kleiner Minuspunkt.

Kabine der Klasse A
Schlicht, gepflegt, mit einfacher Wanddeko – die Kabine erfüllte ihren Zweck.
Fernseher in der Kabine
Es gab auch einen Fernseher, allerdings ohne finnische Sender.

Problematisch wurde es durch starke Vibrationen und Geräusche, die von den Wänden und der Badezimmertür ausgingen. Unsere Lage über den Maschinen verursachte ein dauerhaftes, störendes Brummen – so heftig hatten wir das auf früheren Fahrten nicht erlebt. Ein erbetener Kabinenwechsel an der Information blieb ohne Lösung; die Reaktion war wenig hilfsbereit.

Tipp: Kabinen am Heck der M/S Victoria I meiden – dort treten die meisten Vibrationen auf.

Kabinenflur
Die Kabinen liegen überwiegend auf den Decks 5 und 8. Grundsätzlich gilt: je höher, desto ruhiger.

Service & Ausstattung

An Bord gab es einen 24-Stunden-Informationsschalter – eine wichtige Anlaufstelle, wenn Fragen auftauchen oder Unterstützung nötig ist.

Das Konferenzzentrum wurde im Sommer als Informationszentrum für die Reiseziele genutzt – sinnvoll, da in dieser Zeit weniger Geschäftsreisende Tagungsräume benötigen.

Das WLAN funktionierte auf dem gesamten Schiff, auch in den Kabinen, zuverlässig. Das ist erwähnenswert, da nicht alle Fähren durchgängig stabiles Internet bieten.

Die meisten Einrichtungen und Services befinden sich auf zwei Decks; die übrigen sind Fracht- und Kabinendecks.

Außerdem an Bord: Gepäckaufbewahrung, Schließfächer, Getränkeautomaten und insgesamt zügige Abläufe beim Ein- und Ausschiffen.

Restaurants und Buffet

Gutes Essen gehört für viele zur Kreuzfahrt dazu. Wegen der höheren Sommerpreise hielten wir die Ausgaben im Rahmen und beschränkten uns auf Frühstücksbuffets.

Zur Auswahl standen mehrere Lokale: Der Schnellimbiss Fast Food 25h auf Deck 6 war die günstigste Option. Gemütlicher ging es im À-la-carte-Restaurant The Chef's Kitchen und im Grill House zu – beide ebenfalls auf Deck 6. Das Café Coffee & Co. bediente alle, die leichte Snacks und Getränke bevorzugen.

Fast Food 25h
Fast Food 25h: schlichtes, typisches Selbstbedienungsrestaurant.

Das größte Restaurant ist das Grande Buffet auf Deck 6 mit Frühstück, Mittag- und Abendessen. All you can eat mit Salaten, warmen Speisen, Desserts und Getränken. Ideal, um satt zu werden – weniger geeignet, wenn man eine ruhige, romantische Atmosphäre sucht.

Eingang zum Grande Buffet
Darauf freuen sich viele Reisende: der Eingang zum All-you-can-eat-Buffet.
Im Grande Buffet
Zu Stoßzeiten ist das Grande Buffet gut gefüllt.

Unterhaltung, Bars & Nightlife

Auch bei der Unterhaltung hat die Victoria I einiges zu bieten. Das Zentrum ist der Starlight-Nachtclub am Heck: ein großzügiger Bereich über zwei Decks (6 und 7) mit Bühne, mehreren Bars und kostenfreiem Programm für alle Altersgruppen. Das Abendprogramm richtete sich bei unserem Besuch eher an Kinder als an Erwachsene.

Bühne im Starlight
Im Club Starlight trat ein Zauberer auf – die Show war klar auf Vorschulkinder ausgerichtet.
Stilvolle Bar im Starlight
Die Bars im Starlight gehören zu den stilvollsten an Bord der M/S Victoria I.

Wer es später und lebhafter mochte, fand eine Disco, die bis in die Nacht geöffnet war.

Dunkler Pub
Es gab auch einen traditionellen Pub – für unseren Geschmack etwas zu dunkel.
Stuhl und Tisch
Würdest du auf diesen Stühlen direkt am Gang sitzen

Außendecks und Aussicht

Wie auf anderen Fähren gibt es Außendecks, die für das nordische Klima eher kompakt ausfallen. Im Sommer lohnt es sich, die sonnigen Momente draußen mitzunehmen.

Am Heck von Deck 9 befindet sich eine windgeschützte Sonnendeck-Bar mit Sitzplätzen und gutem Blick auf die See. Zudem kann man entlang der Schiffseite auf offenen Laufwegen spazieren. Weitere ausgewiesene Außenflächen gibt es nicht.

Sonnendeck-Bar
Die Sonnendeck-Bar bot eine ruhige, entspannte Atmosphäre – perfekt für Meerblick.
Blick aufs Meer
Blick aufs Meer von der Sonnendeck-Bar.

Duty-free-Shopping

Die Victoria I hat einen großen Duty-free-Shop mit der üblichen Auswahl an Spirituosen, Getränken, Süßwaren, Souvenirs und mehr. Zusätzlich gibt es ein separates Fashion & Perfume-Geschäft. Die Preise sind nicht mehr so günstig wie früher, für einfache Mitbringsel lohnen sich die Läden aber weiterhin. Wichtig: Alkohol, den Sie im Shop kaufen, dürfen Sie an Bord nicht konsumieren – Getränke gehören in den Bars bestellt.

Kleidung
Im Duty-free-Shop gab es eine kleine Auswahl hochwertiger Kleidung.
Duty-free-Shop
Auch für Kinder war gesorgt – ein Plus beim Stöbern.

Alle großen Fähren ab Helsinki haben ähnlich aufgebaute Duty-free-Läden.

Süßigkeiten
Finnische, schwedische und estnische Süßigkeiten – die Auswahl auf Tallink-Fähren ist beeindruckend.

Sauna & Wellness

Selbst viele luxuriöse Kreuzfahrtfähren haben keine Sauna – hier punktet die Victoria als finnisches Schiff mit einem kleinen Saunabereich.

Dort lässt es sich entspannen: erst in der klassischen Sauna oder im Dampfbad aufwärmen, anschließend im Whirlpool abkühlen und abschalten.

Tallink Victoria
Die M/S Victoria legte an einem Samstag im Hafen von Visby an.

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Bewertung

Wir stufen die M/S Victoria I als solide 3-Sterne-Fähre ein. Das Schiff ist modern, zeigt aber Abnutzungserscheinungen. Die Ausstattung ist gut und entspricht dem Standard – beim Gesamtkomfort, insbesondere in den Kabinen, sehen wir jedoch Luft nach oben.

Pflanze
Kleine Details wie diese Pflanze machten die öffentlichen Bereiche etwas gemütlicher.
Unterhaltung
Unterhaltung ist im Ticket enthalten – Getränke bestellt man in der Bar.

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Bottom Line

Unsere Kreuzfahrt nach Visby mit der M/S Victoria I war insgesamt angenehm – die Fähre brachte uns sicher hin und zurück. An Bord fühlten wir uns wohl, doch die Kabine war wegen der Lautstärke ein echter Minuspunkt, und die Crew konnte daran nichts ändern.

Wir empfehlen die Victoria I, wenn der Preis passt. Wer Wert auf das neueste Bordgefühl legt, ist mit Fähren wie der MyStar oder der Finncanopus besser bedient. Bei der Buchung auf der Victoria sollten Sie Kabinen am Heck meiden – dort ist es lauter. Trotz dieses Nachteils gibt es an Bord viele Dinge, die die Reise angenehm machen.

Sind Sie mit der Victoria I gefahren? Wie war Ihre Erfahrung? Teilen Sie sie gern in den Kommentaren.

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