Fahren auf Madeira - Erfahrungen und Tipps
Diese Seite enthält Affiliate-Links. Wenn Sie auf diese Links klicken, entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten, aber wir können eine kleine Provision verdienen.
Madeira ist ein beliebtes Reiseziel für Naturliebhaber. Viele der besten Orte sind zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar, daher ist die einzig sinnvolle Option, selbst zu fahren. In diesem Artikel erzählen wir, wie es ist, auf Madeira Auto zu fahren. Lies, was du wissen solltest, bevor du dich auf Madeira hinters Steuer setzt.
Inhalt des Artikels
Madeira – Am besten mit dem Auto entdecken
Madeira ist eine grüne Insel im Atlantik nördlich der berühmten Kanaren. Geologisch liegt Madeira auf der Afrikanischen Platte, politisch und wirtschaftlich gehört der Archipel jedoch zu Europa.
Madeira ist Teil Portugals und leicht per Flug zu erreichen, zum Beispiel mit TAP Portugal. Damit gehört die Insel zur EU. Das Klima ist mild und die vulkanische Landschaft fasziniert – sie lässt Reisende oft sprachlos zurück. Wer die Madeira-Inseln zum ersten Mal besucht, will meist wiederkommen – so ging es auch Finnoy Travel. Es gibt viele öffentliche Verkehrsverbindungen, doch mit dem eigenen Mietwagen sieht man schlicht mehr. Das spart nicht nur Zeit zwischen A und B, sondern macht das Entdecken der Insel oft auch günstiger.
Mit dem eigenen Auto anzureisen ist möglich, aber umständlich. Es gibt Fährverbindungen vom portugiesischen Festland, doch das kostet viel Zeit und zusätzliches Geld. Für die meisten Reisenden ist Fliegen zum Flughafen Madeira und ein Auto mieten die bessere Wahl.
Voraussetzungen fürs Autofahren auf Madeira
Zum Fahren auf Madeira brauchst du einen Führerschein. Ein Führerschein aus einem EU-Land wird akzeptiert. Führerscheine aus Nicht-EU-Ländern müssen durch einen Internationalen Führerschein ergänzt werden, um legal fahren zu dürfen. Es gilt Rechtsverkehr – für die meisten Europäer vertraut.
Das gesetzliche Mindestalter beträgt 18 Jahre, in der Praxis verlangen viele Autovermietungen ein paar Jahre mehr. Die genauen Bedingungen variieren je Anbieter.
Autofahren auf Madeira – Praktische Informationen
Fahren im Urlaub auf Madeira ähnelt dem Autofahren in Spanien. Hier die wichtigsten Punkte, die du vor dem Losfahren wissen solltest.
Auto mieten
Du solltest einen Mietwagen nehmen. Wir empfehlen, das Auto für den gesamten Aufenthalt zu mieten – die Insel ist groß und es gibt viel zu sehen. Am einfachsten holst du den Wagen direkt am Flughafen ab und gibst ihn dort wieder ab. Manche Vermieter sitzen im Terminal, günstigere Firmen holen dich per Shuttle ab und bringen dich ins nahe Büro. Das dauert etwa 30 Minuten, schont aber das Budget – vor allem, wenn du mehrere Tage mietest.
Verkehrsregeln
Die Verkehrsregeln auf Madeira sind weitgehend üblich. Das Wichtigste im Überblick.
- Mindestalter für Fahrerinnen und Fahrer ist 18 Jahre.
- Für Führerscheinneulinge mit weniger als 12 Monaten Fahrpraxis gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.
- Anschnallpflicht. Verantwortungsbewusste Fahrer wissen, dass Gurte Leben retten.
- Erlaubte Blutalkoholgrenze 0,5‰. Grundregel der Sicherheit: Wer fährt, trinkt nicht.
- Personen unter Alkoholeinfluss dürfen nicht auf dem Vordersitz sitzen.
- Kinder unter 12 Jahren oder unter 1,35 m dürfen nur in geeigneten Kindersitzen mitfahren.
- Kinder unter 12 Jahren dürfen nicht auf dem Vordersitz sitzen.
- Rechts fahren, links überholen.
- Bei schlechter Sicht oder in Tunneln ist Abblendlicht Pflicht.
- Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung ist verboten.
- GPS-Geräte, die feste Blitzerstandorte anzeigen, sind auf Madeira nicht erlaubt.
Verkehrskultur
Die Verkehrskultur auf Madeira ist freundlich. Viele Fahrer sind Reisende, die vorsichtig fahren und die Regeln beachten. Einheimische sind erfahrener und fahren mitunter schneller, bleiben aber freundlich und regelkonform. Wir waren auf Madeira nie wegen anderer Verkehrsteilnehmer besorgt.
Wir raten, schnelleren Einheimischen Platz zu machen, wenn sie hinter dir auftauchen. In den Bergen ist Anhalten sinnvoll, wenn ein schnelleres Auto aufschließt. Etwa alle fünf Minuten gibt es Haltemöglichkeiten, oft mit schönen Aussichtspunkten (portugiesisch: Miradouro). Erhöhe die Geschwindigkeit nicht unnötig, auch wenn von hinten Druck kommt.
Straßen
Madeira verfügt über eine moderne Straßeninfrastruktur, die etwa zwei Drittel der Insel abdeckt. Hinzu kommt ein weites Netz an Schnellstraßen entlang der Küste. Auf Schnellstraßen variieren die Tempolimits zwischen 70 und 90 km/h. Nach unseren Erfahrungen sind diese Straßen die einfachste Art, von A nach B zu kommen. Der Verkehr ist rege, fließt aber gut.
Auch wenn du auf Schnellstraßen zügiger vorankommst, können die Distanzen dennoch lang wirken. Die Trassen folgen meist der Küste, daher erfordert die Fahrt von Süden nach Norden oft Umwege. Du begegnest unzähligen Auf- und Abfahrten sowie vielen Tunneln. Um die Geschwindigkeit zu halten, brauchst du ein ausreichend motorisiertes Auto. Wir empfehlen, die Route über die Schnellstraßen statt quer durch die Berge zu wählen.
Zu manchen Sehenswürdigkeiten führt kein Weg am Hochgebirge vorbei. Distanzen in den Bergen wirken kurz, doch steile Anstiege und enge Kurven bremsen das Tempo. Die Bergstraßen sind zudem schmal; oft fährt man nicht schneller als 40 km/h, manchmal nur 20 km/h. Die meisten haben gute Beläge, aber eine falsche Abzweigung kann dich auf schlechte Strecken bringen. Daher ist sorgfältige Routenplanung beim Fahren auf Madeira entscheidend.
Wir raten, auf Google Maps zu setzen, die allerkleinsten Straßen jedoch zu meiden.
Bergfahrten
Madeira ist berühmt für seine spektakulären Berge. Gleichzeitig ist Fahren im Gebirge der anspruchsvollste Teil des Autofahrens auf Madeira. Manche Anstiege sind bis zu 25% steil, auch wenn die Straßen meist nicht extrem kurvig sind. Es dauerte ein paar Stunden, bis wir uns an die Bergstraßen gewöhnt hatten. Mancherorts sind sie extrem schmal. Notfalls setzt man kurz zurück, wenn Gegenverkehr kommt. Es gibt einige Stellen mit steilen Abhängen, die meisten sind durch Zäune gesichert.
Wir empfehlen einen kleinen Wagen – damit wird Fahren in den Bergen leichter. Auf schmalen, steilen Straßen sind sie handlicher. Nachteil: Kleinwagen haben oft kleinere Motoren, was Anstiege langsamer macht. Selbst der 2. Gang kann zu hoch sein. Bergab ist moderates Tempo wichtig, um die Bremsen nicht zu überhitzen. Nutze die Motorbremse und leg gelegentlich Pausen zum Abkühlen der Bremsen ein. Riechst du Bremse, sofort anhalten. Das ist wichtig, denn Vermietstationen können weit entfernt sein, falls es zu einer Panne kommt. Ein kleiner Wagen, niedrige Geschwindigkeit und gute Routenplanung sind der Schlüssel zu entspanntem und sicherem Bergfahren.
Im Gebirge wechselt die Szenerie häufig – und das Wetter ebenso. Sonnenschein kann binnen Minuten in ein Gewitter mit Starkregen und Hagel umschlagen. Bildet sich Eis auf der Fahrbahn, warte mit der Weiterfahrt, bis es geschmolzen ist.
Parkregeln
Parken ist auf Madeira eine der größten Herausforderungen. In den Bergen und kleinen Dörfern findest du leicht einen Platz. Rund um die Hotelzonen in Funchal kann die Suche jedoch zur Geduldsprobe werden. Wichtige Regel: Es muss in Fahrtrichtung geparkt werden. Gegen die Fahrtrichtung zu parken ist illegal.
Im Raum Funchal erklären internationale Verkehrsschilder die Parkregeln – wer einen Führerschein hat, versteht sie problemlos. Nach unserer Erfahrung halten sich dennoch nicht alle daran. Autos stehen überall, und Strafzettel werden nicht immer verteilt.
Am schwierigsten ist es oft, nahe dem Hotel zu parken. Hotelparkplätze sind meist voll. Hast du Glück und findest einen freien Platz, ist das Einparken oft anspruchsvoller als gewohnt. Ohne Sensoren und Kamera hilft eine zweite Person beim Einweisen. Bei unserem zweiten Besuch übernachteten wir im Hotel Dorisol Mimosa; die Tiefgarage liegt im Untergeschoss, große Säulen und bis aufs Maximum ausgereizte Parkbuchten machen das Manövrieren knifflig. Entsprechend sind viele Schäden an Säulen und Wänden zu sehen. Ohne Hilfe beim Einweisen beschädigt man leicht den Mietwagen oder andere Autos. Ein hilfreicher Tipp, um einen Stellplatz am Hotel zu ergattern: früh am Abend ankommen, bevor die anderen eintreffen.
Das Risiko für Kratzer ist in den engen Hotelgaragen hoch – daher am besten eine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung wählen. Die Parkraumüberwachung ist nicht streng. Zumindest haben wir keine aktiven Kontrolleure gesehen. Mit mehr Knöllchen würden viele wohl vorsichtiger parken.
In der Natur ist Parken einfacher. Mitunter gibt es ausgewiesene, kostenlose Flächen; oft stellt man das Auto dort ab, wo es den Verkehr nicht behindert. In den Bergen sind Parkschilder eher selten.
Sicherheit
Autofahren auf Madeira ist vergleichsweise sicher. Wer aufmerksam fährt, die Regeln beachtet und ein angemessenes Tempo hält, geht kein hohes Risiko ein. In den Bergen ist wenig Verkehr – manchmal fährt man lange, ohne ein anderes Auto zu sehen. Trotzdem gilt: aufmerksam bleiben und langsam fahren. Hindernisse, etwa Tiere, können jederzeit auftauchen.
Fahren in Funchal
Funchal ist die größte Stadt und Hauptstadt Madeiras. Es gibt täglich Staus – wir raten davon ab, ins Zentrum zu fahren. Das Vorankommen ist langsam und Parkplätze sind rar. Andererseits sind die Beschilderung klar, die Kreisverkehre funktionieren gut und viele Ampeln erleichtern das Fahren. Trotzdem empfehlen wir, Funchal zu Fuß zu erkunden und das Auto für weiter entfernte Ziele auf der Insel zu nutzen.
Ratschläge für sicheres und entspanntes Fahren auf Madeira
Hier die wichtigsten Tipps, wie du sicher fährst und eine reibungslose Fahrt auf Madeira hast:
- Miete einen kleinen Wagen, besonders wenn es in die Berge geht. Vergleiche Angebote bei Discover Cars. Denk an Vollkasko ohne Selbstbeteiligung, um teure Kratzer und Schäden abzudecken.
- Plane deine Routen mit Bedacht. Wir empfehlen dringend, die Schnellstraßen zu nutzen.
- In den Bergen: langsam fahren. Die Sicht ist oft eingeschränkt, und Tiere können überraschend auf der Straße stehen. Vorsicht in Blindkurven.
- Nimm warme Kleidung mit, falls Sturm und Kälte aufziehen.
- Fahre vor Sonnenuntergang aus den Bergen zurück; so findest du eher einen Parkplatz nahe deinem Hotel.
Die besten Panoramarouten auf Madeira
Hier sind ein paar aussichtsreiche Strecken ab dem Raum Funchal.
Nonnental über das Restaurant Poiso
Von Funchal führt eine großartige Aussichtsstrecke hinauf in die Berge. Sie ist relativ einfach zu fahren und bietet an sonnigen Tagen schöne Ausblicke. In nur 30 Minuten erreichst du das gemütliche Bergrestaurant Poiso mit regionaler Küche.
Ab Poiso empfehlen wir den Abstecher zum Miradouro do Paredão mit perfektem Blick hinunter ins Nonnental. Diese Straße ist anspruchsvoller als andere auf Madeira und nach Sonnenuntergang gesperrt. Sie ist schmal, aber langsames Tempo ist die Lösung. Meist kannst du mittig fahren, da auf dieser Strecke oft wenig los ist.
Wenn du es nicht eilig hast, lohnt sich auch der Miradouro Eira do Serrado wenige Minuten entfernt – ein weiterer Blick auf das wunderschöne Nonnental.
Der Rest der Strecke ins Nonnental dauert nur noch etwa 12 Minuten, die letzten Kilometer sind einfach. Ein langer Tunnel bringt dich ans Ziel.
Pico de Arieiro
Der Pico de Arieiro ist der zweithöchste Gipfel Madeiras. Wir empfehlen die Fahrt von Funchal hinauf zum Pico de Arieiro bei klarem Himmel. Prüfe vorher den Wetterbericht – das Wetter schlägt schnell um. Wir haben es noch nie bis zum Gipfel geschafft, ohne dass Wolken ihn bereits eingehüllt hatten. Oben ist es zudem kalt; nimm warme Kleidung mit.
Die Straßen ab Funchal sind in gutem Zustand, bergauf geht es jedoch langsam. Die Route eignet sich auch als erste Bergfahr-Erfahrung. Geh behutsam mit der Kupplung um – ein paar Anfahrten am Berg sind nötig. Auch diese Strecke führt am Restaurant Poiso vorbei.
Oben belohnt ein nettes Café mit gutem Kaffee und Kuchen. Gefällt dir die Aussicht, kannst du weiter zum nächsten Gipfel – Achada do Teixeira – fahren und von dort bequem zum Pico Ruivo wandern, dem höchsten Berg Madeiras. Vom Pico de Arieiro ist der Aufstieg ebenfalls möglich, aber deutlich anspruchsvoller.
Autobahn nach Ponta de São Lourenço
Wenn du keine Bergstraßen magst, ist die Route von Funchal nach Ponta de São Lourenço ideal. Über die Schnellstraße mit mehreren Tunneln erreichst du den Osten der Insel in etwa 45 Minuten. Der Verkehr ist zwar dicht, das Fahren bleibt aber entspannt. Die Straße führt unter der Startbahn des Flughafens Madeira hindurch. Vor Ort gibt es viele Parkplätze und malerische Wanderwege.
Der Westen und die Mitte Madeiras
Madeira ist größer, als viele denken. Wer in Funchal wohnt, bleibt oft in der Nähe – wir empfehlen auch Touren nach Westen. Die Landschaft wirkt flacher, und durch die geringere Höhe ist die Natur grüner.
Ab Funchal nimm die Schnellstraße VE3 in Richtung Ponta do Sol. Diese Strecke ist leicht zu fahren und folgt der Küste. In Google Maps findest du schöne Aussichtspunkte – etwa zahlreiche Klippen mit perfekten Meeresblicken.
Schmutzige Autos lassen sich auf Madeira sogar kostenlos "waschen". Dieser besondere Wasserfall heißt Cascata dos Anjos.
Rund um Madeira fahren
Madeira ist zwar klein, doch die Highlights per Auto zu entdecken, braucht mehr als einen Tag. Die Entfernungen sind kurz, aber abseits der Schnellstraßen kommt man langsam voran. Um Madeira wirklich zu erleben, plane am besten 5 Tage für unterschiedliche Regionen ein. Zu viele Stopps an einem Tag bedeuten sonst: den ganzen Tag nur fahren. Die Schnellstraßen und Küstentunnel erlauben jedoch zügiges Vorankommen, wenn du einfach nur von A nach B willst.
ERROR: FAQ data invalid.Fazit
Viele fragen sich, wie gut man auf Madeira beim ersten Urlaub Auto fahren kann. Als Erstbesucher macht man sich vielleicht Sorgen über schwierige Verkehrskultur oder schlechte Straßen. Zum Glück ist die Realität deutlich besser.
Madeira hat ein gutes Schnellstraßennetz mit vielen Tunneln. Die Straßen sind in gutem Zustand, und die Einheimischen halten sich überwiegend an die Regeln. Entlang der Küste zu fahren ist so unkompliziert wie in jeder Stadt.
Die Berge sind etwas anspruchsvoller. Doch der Verkehr ist dort ruhig, und die meisten Straßen sind ordentlich. Hältst du das Tempo niedrig, ist Fahren in den Bergen gut machbar.
Bist du auf Madeira gefahren? Teile deine Fahrtipps!