Autofahren in Montenegro – das musst du wissen
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Der Tourismus in Montenegro wächst rasant. Das Land zieht immer mehr Reisende aus Osteuropa, aus dem restlichen Europa und aus aller Welt an. Wir waren 2022 in Montenegro und waren überwältigt davon, wie schön diese sogenannte Perle des Balkans ist. Mit einem Mietwagen siehst du die interessantesten Highlights am bequemsten. In diesem Artikel erfährst du, wie das Autofahren in Montenegro ist und wo du ein Auto mieten kannst.
Inhalt des Artikels
Montenegro – eine Perle des Balkans
    Montenegro ist ein spektakuläres Balkanland in Südosteuropa. Es grenzt an Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Albanien und Kroatien. Mit vielen Sonnentagen im Sommer und der Lage an der Adria hat es sich zu einem gefragten Reiseziel entwickelt. Immer mehr Europäer fliegen nach Tivat, dem perfekten Tor zu den beliebten Küstenorten.
Wir besuchten Tivat 2022 und mieteten ein Auto, um Montenegro entspannt auf eigene Faust zu erkunden. In diesem Artikel teilen wir unsere Fahrerfahrungen und geben Tipps rund ums Mieten und Fahren in Montenegro.
Straßennetz in Montenegro
Montenegro ist klein, und die meisten Straßen sind asphaltiert und ordentlich, können aber in der Hauptsaison stark verstopfen. Es gibt nur eine – dafür brandneue – Autobahn von Smokovac nach Mateševo. Die übrigen Fernstraßen haben meist nur eine Spur pro Richtung. Sie sind oft kurvig, mit häufig wechselnden Tempolimits, und nicht ganz so hochwertig ausgebaut, wie man es aus Mitteleuropa kennt. Das Straßennetz umfasst insgesamt etwa 8.000 Kilometer.
Warum nicht außerhalb der Hochsaison nach Montenegro reisen – das macht das Fahren deutlich entspannter.
Die Entfernungen sind kurz, die Fahrzeiten wegen Verkehr und Kurven jedoch lang. Vor allem Bergstrecken können selbst für kurze Distanzen überraschend viel Zeit kosten. Planen Sie für Strecken zwischen Orten daher großzügig – deutlich mehr, als Google Maps anzeigt.
    Die Straßen sind frei befahrbar – bis auf den Sozina-Tunnel nahe dem Skutarisee. Er ist Teil der M-1 und verbindet Podgorica mit der Adriaküste. Von Podgorica kommend wird die Maut direkt am Tunneleingang bezahlt. Alternativ umfahren Sie den Tunnel über die M2 von Virpazar nach Petrovac. Die Maut beträgt 2,50 Euro pro einfache Fahrt mit dem Auto. Bezahlt wird bar, mit Bankkarte oder mit Prepaid-Karten von Monteput. Für Smartcards gibt es Rabatte je nach Fahrtenanzahl.
Verkehrsregeln
Grundregeln
Es gilt Rechtsverkehr, überholt wird links. Die meisten Straßen sind einspurig pro Richtung, zum Überholen nutzen Sie also die Gegenfahrbahn. Die Vorfahrtsregeln entsprechen dem Üblichen, und die Beschilderung ist gut verständlich. Im Kreisverkehr hat der Verkehr im Kreisel Vorfahrt.
    Hupen sollten Sie vermeiden. Es gilt als unhöflich und ist in manchen Situationen sogar verboten.
Geschwindigkeitsbegrenzungen in Montenegro
Innerorts und in den Bergen gilt in der Regel 50 km/h. Außerorts sind 80 km/h üblich. Auf Schnellstraßen und der Autobahn sind 100 km/h erlaubt. Zeichen können niedrigere Limits vorgeben. Geschwindigkeitsüberschreitungen werden konsequent geahndet.
Alkoholgrenze beim Fahren
Die Blutalkoholgrenze liegt bei 0,3 Promille. Wir raten dennoch, am Steuer ganz auf Alkohol zu verzichten.
Fahrlicht
Abblendlicht ist immer Pflicht – auch bei strahlendem Sonnenschein. So bleiben Sie gut sichtbar. Besonders vor Tunneln ist Licht sinnvoll, selbst wenn diese beleuchtet sind.
In Montenegro stets mit Abblendlicht fahren.
Führerschein
Ein EU- oder UK-Führerschein ist gültig. Führen Sie für eventuelle Polizeikontrollen den Reisepass mit. Klären Sie vorab, ob Ihre Autovermietung zusätzliche Unterlagen verlangt.
Unsere Erfahrungen: Autofahren in Montenegro
Ein Auto mieten
Wir haben Preise über Discover Cars verglichen und uns für einen Smart bei MTS Rent a Car entschieden. Der Preis war gut, und ein kleines Auto ist in den Bergen im Vorteil. Der Verbrauch war zudem gering.
    Wichtig ist ein solider Versicherungsschutz. Wir empfehlen die zusätzliche Selbstbeteiligungsversicherung bei Discover Cars – kleine Kratzer sind schnell passiert.
Unser Wagen wurde ins Zentrum von Tivat geliefert, zurückgeben durften wir ihn am Ende ohne Aufpreis am Flughafen. Eine Abholung direkt am Flughafen wäre noch flexibler gewesen.
Parken
Wir hatten über Booking.com ein Apartment mit kostenlosem Stellplatz. Der Platz vor dem Gebäude war eng – gut, dass wir ein kleines Auto gewählt hatten. Beim Buchen der Unterkunft lohnt ein Blick auf die Parksituation.
Fahrkultur in Montenegro
Uns fiel sofort das insgesamt hohe Tempo auf. Manche Einheimische fahren schnell und entscheiden zügig. An Kreuzungen wird häufig nicht angehalten und kaum abgebremst, stattdessen zügig eine Linie gewählt. In den ersten Tagen wirkte das auf uns beängstigend, später hatten wir uns daran gewöhnt.
Die normalen Vorfahrtsregeln gelten, dennoch sollten Sie immer aktiv prüfen, ob die Fahrbahn frei ist. Schätzen Sie die Situation an Kreuzungen früh ein, planen Sie Ihre Linie und achten Sie auf mögliche Hindernisse. Rechnen Sie damit, dass andere Fahrzeuge ihre Spur nicht strikt halten, sondern den kürzesten Weg nehmen, ohne stark zu verlangsamen. Mit guter Vorbereitung und Umsicht kommt man flexibel durch Kreuzungen. Auch wenn Einheimische oft mit geringem Abstand fahren, empfehlen wir Reisenden, defensiv zu bleiben.
Bergfahren
In Montenegro führen viele Routen durch die Berge. Die Straßen sind kurvig, steil und schmal, die Oberfläche aber meist gut.
Ein kleines Auto wie unser Smart ist in den Bergen ideal. Der Platz ist knapp, Wendigkeit zählt.
Wir waren dreimal in den Bergen unterwegs. Bergauf war das Fahren unkompliziert, abgesehen von sehr engen Kehren. Dahinter ist die Sicht gleich null, und es kann ein Kleinbus oder Reisebus entgegenkommen. Langsam in die Kurve fahren, in der Spur bleiben und bereit sein, anzuhalten oder auch mal ein Stück zurückzusetzen, war entscheidend. Oben angekommen, war das Fahren entspannter als auf überfüllten Fernstraßen. Herausfordernd ist vor allem der Anstieg.
Bergab gelten die gleichen Punkte, zusätzlich sollten Sie die Bremsen schonen. Nutzen Sie die Motorbremse und fahren Sie so langsam, dass die normalen Bremsen nicht überhitzen. Geringe Geschwindigkeit ist der Schlüssel für sicheres Bergfahren.
Manchmal muss man zurücksetzen, um größeren Fahrzeugen Platz zu machen.
    Fernstraßen bei Nacht
Wir kamen oft spät zurück und fuhren die letzten Stunden im Dunkeln. Trotz moderater Tempolimits erschweren Kurven und Straßenverlauf das Fahren bei Nacht. Es ist herausfordernder und stressiger. Unsere Empfehlung: vor Einbruch der Dunkelheit ankommen. Nachts Bergstrecken zu fahren, ist ebenfalls keine gute Idee.
Panoramarouten und Ziele
Unsere Basis war Tivat, eine kleine Küstenstadt nahe Kotor. Von dort aus bieten sich viele landschaftlich schöne Touren an.
Altstadt von Kotor
Kotor an der Küste besitzt eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Zentren des Landes und steht als UNESCO-Welterbe unter Schutz. In und um Kotor gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, und im Sommer finden viele Veranstaltungen statt. Das Parken kann allerdings zum Albtraum werden. Kotor ist dennoch ein natürlicher Ausgangspunkt für Erkundungen.
    Kotor-Serpentinenstraße
Die Serpentinenstraße von Kotor hinauf ins Gebirge ist ein Erlebnis. Die Auffahrt dauert fast eine Stunde und führt über dutzende enge Kehren. Die Straße ist extrem schmal und anspruchsvoll. Die Ausblicke sind jedoch grandios, und es gibt immer wieder Möglichkeiten zum Anhalten.
    Auch große Reisebusse nutzen die Strecke. Wenn sie entgegenkommen, müssen Sie bis zu einer breiteren Stelle zurücksetzen und Platz machen.
Lipa-Höhle und Cetinje
Nach der Bergauffahrt über die Kotor-Serpentinen lohnt die Weiterfahrt nach Cetinje und zur Lipa-Höhle. Cetinje, die ehemalige königliche Hauptstadt, bietet viel Geschichte. Die Bergstraße dorthin ist ruhig und in sehr gutem Zustand – für uns der entspannteste Abschnitt unserer Touren.
    Von Cetinje sind es nur wenige Minuten zur Lipa-Höhle, einer Karsthöhle mit rund 2,5 Kilometern an Gängen und Hallen. Sie gehört zu den größten Höhlen Montenegros und war die erste, die für Besucher geöffnet wurde. Tickets am besten vorab über GetYourGuide buchen.
    Skutarisee
Der Skutarisee ist der größte See auf der Balkanhalbinsel, ein Süßwassersee und Teil eines der größten Nationalparks Montenegros. Er liegt im Skadar-Tal und ist von Bergen umgeben.
    Die Anfahrt aus dem Raum Kotor ist lang, doch der See belohnt jede Mühe. Vor Ort können Sie ein Boot mieten, schwimmen oder den Sonnenuntergang genießen. Das Wasser ist warm und klar. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man Albanien.
    Für die schnellste Route passieren Sie den Sozina-Tunnel, die Maut beträgt 2,50 Euro und kann kontaktlos bezahlt werden. Zahlen Sie für Bootstouren am See nicht zu viel – Preise vorab vergleichen lohnt sich.
Den Skutarisee kann man von vielen Orten aus erkunden. Wir starteten in Virpazar, einem beliebten Ausgangspunkt für Bootstouren.
Budva
Vom Skutarisee bietet sich die Rückfahrt über Budva nach Kotor an. Budva ist ein trubeliger Badeort mit schönen Stränden und vielen Restaurants. Für einen kurzen Stopp – etwa zum Schwimmen bei Sonnenuntergang – ist es ideal. Die Küstenstraße M2.4 ist jedoch oft überlastet.
Parkplätze sind rar, und das Fahren ist wegen vieler Fußgänger stressig.
Praktische Tipps fürs Autofahren in Montenegro
Auto mieten
Mietwagenpreise schwanken stark. Früh buchen sichert meist den besten Tarif. Discover Cars ist unsere Lieblingsseite zum Vergleichen. Dort gibt es auch eine Selbstbeteiligungsversicherung, die wir empfehlen, um Zusatzkosten im Schadensfall zu vermeiden.
Wir raten zu einem möglichst kleinen Auto – das macht das Fahren in den Bergen leichter. Bedenken Sie aber, dass Kleinstwagen wie der Smart wenig Platz fürs Gepäck bieten.
    Ein kleines Auto ist günstiger und in den Bergen praktischer.
Navigation
Google Maps funktioniert gut, ist bei den Zeiten aber oft optimistisch. Planen Sie mindestens 25 Prozent Puffer ein – auch für Fotostopps. Prüfen Sie Routen vor der Abfahrt, denn gelegentlich führt Google über extrem schmale Straßen, die selbst mit kleinem Auto kaum angenehm zu fahren sind.
Tanken
Tankstellen funktionieren wie anderswo. Meist gibt es Service – sagen Sie dem Personal, wie viele Liter oder Euro Sie möchten. Bezahlen können Sie direkt beim Personal in bar oder im Büro mit Karte. Trinkgeld wird geschätzt.
Kraftstoff ist im europäischen Vergleich erschwinglich. In den Bergen sind Tankstellen rar – vor der Bergfahrt volltanken und den Mehrverbrauch bergauf einplanen.
Maut
Maut fällt nur für den Sozina-Tunnel an. Ansonsten sind die Straßen frei befahrbar.
Auf dem Weg zum Skutarisee durch den Sozina-Tunnel ist eine Maut fällig.
Parken
Parken kann zur Nervenprobe werden.
    Buchen Sie wenn möglich eine Unterkunft mit kostenlosem Parkplatz. In Städten sind kostenpflichtige Parkplätze die praktikabelste Option. Die Gebühren sind moderat, bezahlt wird in der Regel vor der Ausfahrt beim Personal. Auf dem Land ist Parken meist kostenlos.
Häufige Fragen
- Brauche ich ein Auto, um Montenegro zu erkunden?
 - Nein, doch mit Mietwagen sind Sie am flexibelsten.
 - Wo kann man in Montenegro ein Auto mieten?
 - Wir empfehlen, Mietwagenanbieter auf Discover Cars zu vergleichen, um die besten Angebote zu finden.
 - Ist Autofahren in Montenegro schwierig?
 - Nicht unbedingt. Das Tempo ist hoch, doch man gewöhnt sich schnell. Auch weniger Erfahrene kommen zurecht.
 - Ist ein UK- oder EU-Führerschein in Montenegro gültig?
 - Ja, beide sind gültig.
 - Gibt es Autobahnen in Montenegro?
 - Es gibt nur eine Autobahn. Die anderen Straßen sind gewöhnliche Fernstraßen.
 - Ist das Parken in Montenegro kostenlos?
 - In Städten kostet das Parken. In ländlichen Gegenden ist es oft kostenlos.
 - Ist der Verkehr in Montenegro überlastet?
 - Ja, in der Hochsaison sind die Straßen ziemlich voll.
 - Gibt es Mautgebühren in Montenegro?
 - Maut zahlen muss man nur bei der Durchfahrt durch den Sozina-Tunnel.
 - Was ist die beste Reisezeit für Montenegro?
 - Wir empfehlen den frühen Frühling oder den späten Herbst.
 
Bottom Line
Der Tourismus in Montenegro hat in den letzten Jahren rasant zugelegt. Dank seiner Naturkulissen gibt es viel zu sehen – allen voran die Bucht von Kotor, ein UNESCO-Welterbe. Mit über 1.000 Kilometern Küstenlinie ist eine Rundreise im Auto eine kluge Wahl. Wir vergleichen dafür immer die Preise auf Discover Cars.
Die Fahrkultur kann fordernder sein als anderswo, doch man gewöhnt sich schnell. Wer Tempolimits und Verkehrsregeln einhält und Stoßzeiten meidet, fährt entspannter. Bergstraßen verlangen Respekt, belohnen aber mit überwältigenden Aussichten.
Waren Sie in Montenegro mit dem Auto unterwegs? Teilen Sie gern Ihre Erfahrungen.