Autofahren auf Gran Canaria - unsere Erfahrungen
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Weil uns die Sonne fehlte, haben wir die Kälte Finnlands für eine Woche gegen Gran Canaria eingetauscht. Als Basis bevorzugten wir den warmen Süden der Insel, entschieden uns aber für einen Mietwagen, um flexibel unterwegs zu sein. In diesem Artikel teilen wir unsere Erfahrungen mit den Straßen auf Gran Canaria und geben hilfreiche Tipps. Lies weiter und erfahre, was du fürs Autofahren auf Gran Canaria wissen solltest.
Inhalt des Artikels
Gran Canaria mit dem Mietwagen – 7-Tage-Roadtrip
Während wir in Finnland noch auf den Frühling warteten, gönnten wir uns eine Woche Auszeit auf Gran Canaria. Unsere bald verfallenden Cashpoints von Norwegian gaben den Ausschlag: Wir buchten den Hinflug von Helsinki mit Norwegian Air. Weil der Rückflug teuer gewesen wäre, nahmen wir nur den One-Way-Hinflug und entschieden uns für den Rückflug mit Air France – trotz Zwischenstopps. Das Wetter spielte mit, und wir konnten Gran Canaria sieben Tage lang entspannt mit dem Mietwagen erkunden.
Als Basis suchten wir den wärmeren, sonnigeren Süden. Nach etwas Recherche fiel die Wahl auf das Marina Elite in Puerto Rico: faire Preise und ein praktischer, abgeschlossener Hotelparkplatz. Kaum waren die Flüge fix, reservierten wir das Hotel und einen Mietwagen für eine Woche – die Planung stand.
Mietwagen auf Gran Canaria: Buchung und Erfahrung
Wie so oft starteten wir die Suche bei Discover Cars, unserem bevorzugten Vergleichsportal. Dort tauchten in einer Übersicht Angebote verschiedener Vermieter auf. Nach Preisvergleich und Blick in die Kundenbewertungen entschieden wir uns für Orlando Rent a Car. Ein Miniklasse-Wagen kostete für die Woche nur 90 Euro – ein attraktiver Preis.
Bereits bei der Buchung fiel jedoch ein Nachteil auf: Orlando Rent a Car verfügt über kein Flughafenbüro, sondern arbeitet mit Meet & Greet.
Discover Cars überzeugt uns mit der komfortablen Vergleichsfunktion. Orlando Rent a Car würden wir nach unseren Erlebnissen auf Gran Canaria jedoch nur eingeschränkt empfehlen. Eine etwas teurere Option über Discover Cars hätte wahrscheinlich zu einem reibungsloseren Erlebnis geführt.
Herausforderungen mit Orlando Rent a Car
Der Mitarbeiter von Orlando Rent a Car erschien zum vereinbarten Zeitpunkt nicht am Flughafen – ohne vorherige Nachricht.
Nach einem Anruf hieß es, man sei bald da; am Ende warteten wir noch weitere 30 Minuten. Dann ging es zusammen mit anderen Kundinnen und Kunden ins Büro der Vermietung – dort erwartete uns eine lange Schlange, die uns noch einmal etwa eine Stunde in Anspruch nahm. Der Ablauf war zäh und unorganisiert. So langsam haben wir noch nie ein Auto übernommen.
    Rund zwei Stunden nach der Landung hielten wir schließlich die Schlüssel zu einem Citroën in der Hand – größer als gebucht, was uns recht war. Das Auto war allerdings von Kratzern übersät, sodass wir zunächst ausführlich Fotos und Videos zur Dokumentation aufnahmen. Eine Einweisung oder eine gemeinsame Fahrzeugabnahme gab es nicht, wir kamen aber auch so zurecht. Mit Google Maps ging es anschließend zum Hotel.
Einige Tage später leuchtete die Motorkontrollleuchte. Im Büro der Vermietung meldeten wir das – der Mitarbeiter kannte das Problem bereits und meinte, bei genau diesem Fahrzeug komme das öfter vor.
Bei der Rückgabe waren wir sicher, dass der Wagen im selben Zustand war wie am ersten Tag. Trotzdem behauptete der Mitarbeiter, es gebe einen neuen Kratzer. Dank unserer lückenlosen Dokumentation schlugen wir vor, die Bilder Punkt für Punkt mit dem Auto abzugleichen. Daraufhin bestätigte er, dass alles in Ordnung sei – ohne unsere Aufnahmen überhaupt anzusehen.
Tipps für ein stressfreieres Mietwagenerlebnis
Discover Cars ist empfehlenswert, weil du schnell Angebote vieler Anbieter vergleichen kannst. Lies unbedingt die Bewertungen früherer Kundinnen und Kunden, um die Qualität der Vermietung einzuschätzen. Die günstigste Option ist nicht automatisch die beste. Unser Rat: Nimm nicht blind das billigste Angebot – oft ist der Wagen dann eher abgewohnt.
    Discover Cars bietet eine preiswerte Vollschutz-Option zur Deckung der Selbstbeteiligung. Das läuft so: Du hinterlegst die Kaution beim Vermieter. Im Schadensfall behält der Vermieter sie ein, und du reichst die Erstattung danach bei Discover Cars ein. Das klingt umständlicher als eine Vollkasko direkt beim Vermieter, kann für Vielmietende aber deutlich günstiger sein.
Mach vor der Abfahrt Fotos und Videos vom Auto. Diese Dokumentation schützt dich bei Streitfällen. Und unabhängig vom Versicherungspaket gilt: Fahr den Mietwagen behutsam.
Autofahren auf Gran Canaria
Hier fassen wir unsere wichtigsten Eindrücke und Recherchen zusammen. Für verbindliche Regeln nutze bitte offizielle Quellen – bei Fragen hilft auch die Vermietung weiter.
Führerschein
Alle Fahrerinnen und Fahrer benötigen einen gültigen Führerschein. EU- und UK-Führerscheine werden akzeptiert; ein internationaler Führerschein ist daher nicht nötig. Bei Lizenzen aus anderen Ländern empfiehlt es sich, die Gültigkeit vorab bei einer zuständigen Stelle zu prüfen.
Manche Vermietungen lehnen Mietende ab, deren Führerschein jünger als ein Jahr ist. Für sehr junge und sehr alte Fahrer können Zuschläge anfallen. Die Mietbedingungen lassen sich bei Discover Cars bequem vorab einsehen.
Rechtsverkehr, Vorfahrt und Verkehrszeichen
Auf Gran Canaria gilt Rechtsverkehr. Grundsätzlich hat von rechts kommender Verkehr Vorfahrt.
Bei Dreieck- oder STOP-Schild musst du allen anderen den Vorrang lassen. Fußgängerinnen und Fußgänger haben am Zebrastreifen immer Vorrang.
    In belebten Touristengebieten: Nimm Rücksicht und gib Fußgängern genug Raum zum sicheren Überqueren.
Städtische Straßen
In Touristengebieten sind die Straßen meist leicht zu fahren, der Verkehr ist moderat und das Tempo entspannt.
Das ändert sich in den Bergen, in kleinen Ortschaften und rund um Las Palmas. Dorftstraßen können extrem schmal und steil sein – hier ist sehr vorsichtiges Fahren gefragt.Der Verkehr in Las Palmas wirkt mitunter hektisch und kann ungeübte Fahrerinnen und Fahrer stressen. Wer jedoch Großstadtverkehr in Europa kennt, kommt auch in Las Palmas zurecht.
Wir waren zweimal mit dem Mietwagen in Las Palmas – die größte Herausforderung war das Parken.
Autobahn und Schnellstraßen
Gran Canaria hat eine Autobahn: Die GC-1 verbindet den Flughafen mit Maspalomas, Puerto Rico und Mogán. Dazu kommen drei Schnellstraßen (GC-2, GC-3 und GC-4), die der Autobahn ähneln.
Autobahn und Schnellstraßen haben zwei bis drei Spuren je Richtung, Tempolimits liegen zwischen 80 und 120 km/h. Trotz teilweise dichterem Verkehr fließt es meist ruhig – angenehm zu fahren.
    In Tunneln und bei Dunkelheit: Licht einschalten.
Bergstraßen
Abseits der Küste triffst du schnell auf Bergstraßen. Viele Abschnitte sind gut asphaltiert, ausreichend breit und mit Leitplanken gesichert – bei ruhigem Tempo gut zu fahren.
    Mit Navigationsapps wie Google Maps landest du allerdings leicht auf extrem schmalen, steilen und unebenen Straßen. Trotz geringen Verkehrs sind solche Abschnitte fordernd – mit Schaltwagen ist eine gute Kupplungskontrolle gefragt. Langsam sind sie fahrbar, aber stressig.
    Wer selten im Gebirge fährt, sollte die Motorbremse bergab nutzen. So überhitzen die Bremsen nicht.
Geschwindigkeitsbegrenzungen
Auf Autobahnen gilt 120 km/h. Innerorts beträgt die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, sofern nichts anderes ausgeschildert ist. Außerorts gilt die Standardbegrenzung je nach Straßentyp bei 90 oder 100 km/h. Beachte stets die Beschilderung – zur Kontrolle kommen auch Blitzer zum Einsatz.
Halte die Tempolimits aus Sicherheitsgründen ein – auf Bergstraßen ist schnelles Fahren besonders riskant.
Parken
Parken auf Gran Canaria ist grundsätzlich unkompliziert.
Praktisch ist ein Hotel mit kostenlosem, sicherem Parkplatz – so entfällt die nächtliche Suche nach einem Stellplatz.
In Touristengebieten markieren weiße Linien oft kostenlose Straßenparkplätze. Achte trotzdem auf lokale Schilder, die Einschränkungen vorgeben können. Gebührenpflichtige Bereiche sind blau markiert – dort brauchst du ein Ticket vom Automaten oder aus der Park-App. In Touristenzonen, in Las Palmas und in kleineren Städten gibt es zahlreiche Parkhäuser: Ticket bei der Einfahrt ziehen und vor der Ausfahrt bezahlen – ideal in belebteren Gegenden.
Die Farben der Parkzonen auf Gran Canaria im Überblick:
- Weiße Zonen: häufig kostenloses Parken; beachte lokale Schilder mit Zeit- oder sonstigen Beschränkungen.
 - Grüne Zonen: Anwohnerparken. Nichtansässige riskieren Bußgeld oder Abschleppen.
 - Blaue Zonen: kostenpflichtig. Ticket am Automaten lösen und sichtbar auslegen.
 - Gelbe Zonen: Absolutes Halte- und Parkverbot (z. B. Ein- und Ausfahrten, Sperrbereiche).
 
Tipp: Achte auf die Farbe der Linien oder Bordsteine und lies die Hinweisschilder, bevor du das Auto verlässt.
    
    Die meisten Parkhäuser akzeptieren Kartenzahlung.
    Beim Parken entstehen schnell Kratzer. Wir empfehlen deshalb den Vollschutz von Discover Cars.
Tanken
Kraftstoff ist auf Gran Canaria günstig.
Am preiswertesten sind oft SB-Tankstellen wie PetroPix. Dort tankst du selbst und zahlst am Automaten mit Kredit- oder Debitkarte. Der Liter E95-Benzin kostet ungefähr 1,10 Euro.
    Achte immer darauf, den richtigen Kraftstoff zu wählen.
Radfahrer
Auf der Insel sind sehr viele Radfahrende unterwegs – besonders auf Bergstraßen, vom frühen Morgen bis in den späten Nachmittag.
Halte großzügigen Abstand, damit alle sicher unterwegs sind. Bergab sind Radfahrende schnell, und hinter Kurven ist die Sicht oft eingeschränkt. Rechne im Gebirge jederzeit mit Gegenverkehr – Risikominimierung ist entscheidend für die Sicherheit aller.
    
    Busse in den Bergen
Linienbusse sind in den Bergen seltener, Reisebusse dagegen häufiger. Aufgrund der Größe und der eingeschränkten Manövrierbarkeit solltest du ihnen auf Bergstraßen Vorrang geben. Nimm Kurven vorsichtig, halte notfalls an oder setz zurück, um Platz zu machen. Die Busfahrer vor Ort sind geübt und rücksichtsvoll – das hilft.
    Wohin mit dem Mietwagen
Wir haben vier Ziele, die uns besonders gut gefallen.
Caldera de Bandama
Die Caldera de Bandama nahe Las Palmas ist ein eindrucksvolles vulkanisches Naturdenkmal mit weiten Panoramen. Wandernde und Naturfans schätzen die besondere Geologie und die vielfältige Vegetation. Außerdem gibt es einen kleinen Berg mit schönem Aussichtspunkt und Restaurant.
Aus dem Süden fährst du über die GC-1 Richtung Las Palmas, wechselst auf die GC-3 und folgst der Beschilderung zur GC-802 – sie führt dich direkt ans Ziel. Parken ist kostenlos.
    
    Pico de las Nieves
Der Pico de las Nieves ist Gran Canarias höchster Gipfel – ein Lieblingsort von Einheimischen und Reisenden. Auf 1.949 Metern liegt dir die Insel zu Füßen, bei klarer Sicht siehst du sogar den Teide auf Teneriffa.
    Vom Süden fährst du über die GC-1 in Richtung Las Palmas und folgst dann der Bergroute nach Google Maps. Die Straßen sind kurvig und teils schmal – fahr vorsichtig, besonders wenn viele Radfahrende unterwegs sind.
    Teror
Teror ist eine charmante Stadt im Norden mit reichem kulturellen Erbe und schöner Architektur: Kopfsteinpflaster, traditionelle Häuser mit Holzbalkonen und lebhafte Märkte mit lokalen Spezialitäten. Wir hatten ein sehr gutes Mittagessen im Restaurant El Encuentro de Teror – inklusive tollem Service.
    Aus dem Süden führt eine landschaftlich schöne Strecke quer über die Insel: Zuerst die GC-1 Richtung Las Palmas, dann auf die GC-3 und weiter auf die GC-21 nach Teror. Je näher du kommst, desto schmaler werden die Straßen – das macht den letzten Abschnitt ein wenig abenteuerlich. Für die Rückfahrt vor Sonnenuntergang genügend Zeit einplanen.
    
    Los Azulejos
Im Südwesten liegt Los Azulejos, ein geologisches Highlight mit dem Spitznamen „Der Fliesenbrunnen“: farbige Felsformationen, geformt von Vulkanismus und Zeit.
    Vom Süden aus folgst du der Küste Richtung Mogán und fährst dann auf der GC-200 westwärts nach La Aldea de San Nicolás. Bald tauchen die bunten Klippen auf – du bist da. Die Strecke ist gut zu fahren, die Bergstraßen sind in ordentlichem Zustand.
    Gefahren
Kurvige Straßen und enge Kehren
Die vielen Kurven sorgen für zahlreiche tote Winkel; Gegenverkehr ist oft erst spät zu sehen. Reduziere das Tempo und bleib in deiner Spur – besonders vor unübersichtlichen Kurven.
Abgelenkte Fahrer
Viele sind im Gebirge ortsunkundig, schauen auf die Navigation oder staunen über die Aussicht – und sind mit ihrem Mietwagen nicht vertraut. Verlass dich nicht auf die Aufmerksamkeit anderer. Halte ausreichend Abstand, um spontanem Bremsen zu begegnen.
Plötzliche Wetterwechsel
Im Gebirge kann das Wetter schnell umschlagen: Nebel, Regen, starker Wind. Passe deinen Fahrstil an, leg im Zweifel eine Pause ein und warte, bis sich die Bedingungen bessern. Scheinwerfer helfen – nutze das Abblendlicht, um niemanden zu blenden.
Steinschlag
Nach starkem Regen können sich Steine lösen. Achte auf Warnschilder und Hinweise. Wenn vor dir ein Steinschlag abgeht, halte möglichst weit außerhalb der Gefahrenzone an. Bedenke: Steinschlag kann das Auto beschädigen – umfassender Versicherungsschutz ist für entspannte Bergfahrten sehr empfehlenswert.
    Bottom Line
Wir haben Gran Canaria eine Woche lang mit dem Mietwagen erkundet. Trotz einiger Hürden mit der Vermietung war das Auto der Schlüssel zu versteckten Ecken und schönen Landschaften.
Auch wenn Gran Canaria insgesamt nicht für schwieriges Fahren bekannt ist, gibt es ein paar Punkte zu beachten: Auf Bergstraßen wegen toter Winkel langsamer fahren, in Dörfern mit sehr schmalen Gassen und knappen Parkplätzen rechnen (Parkhäuser sind Gold wert) und für kurvige Strecken extra Zeit einplanen. Und selbst bei viel Sonne gilt: Mit plötzlichen Wetterwechseln muss man immer rechnen.Warschön schon auf Gran Canaria unterwegs? Wie hat es dir gefallen? Teile deine größten Herausforderungen in den Kommentaren.